Keine nationale Waffenregister in der Schweiz

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Bern,

Schweizer Nationalrat lehnt Initiative für ein nationales Waffenregister ab. Ein nationales Register würde keine zusätzliche Sicherheit bringen, wird begründet.

Waffenmesse
Die Auslage eines Händlers an der Waffenmesse Lausanne International Arms Exchange im vergangenen Dezember. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Feuerwaffen werden in der Schweiz auch künftig nicht in einer nationalen Datenbank registriert. Der Nationalrat hat am Dienstag eine parlamentarische Initiative von Marionna Schlatter (Grüne/ZH) abgelehnt, die ein solches Register forderte.

Die grosse Kammer fällte ihren Entschied mit 116 zu 72 Stimmen bei drei Enthaltungen. Für die Initiative stimmten SP, Grüne und GLP. Sie ist vom Tisch. Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs hätten einige Kantone eine massive Zunahme der Gesuche um Erteilung eines Waffenerwerbsscheins gemeldet, begründete Schlatter ihre Forderung.

Zahl der Privatwaffen bleibt unbekannt

Heute lasse sich die Zahl der Waffen in Privathaushalten nicht genau beziffern. Mit seinem ablehnenden Entscheid folgte der Nationalrat dem Antrag der Mehrheit seiner Sicherheitspolitischen Kommission (SIK-N). Diese vertrat die Ansicht, die schon bestehende Vernetzung der kantonalen Register reiche aus.

Ein nationales Register würde keine zusätzliche Sicherheit bringen, sondern zu Doppelspurigkeiten und mehr Bürokratie führen.

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Kommentare

User #6776 (nicht angemeldet)

ürokratie und Kosten: Die Einführung und Verwaltung eines nationalen Waffenregisters könnte mit erheblichen bürokratischen und finanziellen Kosten verbunden sein, sowohl für den Staat als auch für die Waffenbesitzer. Datenschutzbedenken: Die Sammlung und Speicherung sensibler Informationen über Waffenbesitzer könnte Datenschutzbedenken aufwerfen und die Privatsphäre der Bürger beeinträchtigen. Unklare Wirksamkeit: Es gibt Zweifel daran, ob ein nationales Waffenregister tatsächlich zur Verringerung von Waffenmissbrauch oder Kriminalität beitragen würde. Einige argumentieren, dass kriminelle Elemente möglicherweise Wege finden würden, das Register zu umgehen oder zu manipulieren. Traditionelle Schweizer Waffenkultur: In der Schweiz gibt es eine lange Tradition des legalen Waffenbesitzes und der Waffennutzung für verschiedene Zwecke, einschließlich des Schiessensportes und der Armee. Ein nationales Waffenregister könnte als Einschränkung dieser Tradition wahrgenommen werden. Letztendlich hängt die Notwendigkeit eines nationalen Waffenregisters von den spezifischen Umständen und Prioritäten eines Landes ab. Es ist wichtig, die verschiedenen Argumente sorgfältig abzuwägen und eine informierte Entscheidung zu treffen, die die Sicherheit und die Rechte der Bürger gleichermaßen berücksichtigt.

User #2368 (nicht angemeldet)

Bringt sowieso nix, Waffen wurden früher nirgendwo registriert und wer weiss wie viele hunderttausend Stück seit Jahrzehnten rumliegen. Wenn Grosseltern Gewehre und Pistolen hinterlassen heisst das noch lange nicht dass der Erbe diese meldet. Die liegen dann einfach im nächsten Haushalt rum. Wüsste als Hobbyschütze auch nicht wie man die ornungsgemäss nachregistriert, der Vorbesitzer kann seinen Teil des Vertrags ja nicht mehr ausfüllen und unterschreiben. Muss ich mal nachfragen, wird bei mir auch irgendwann der Fall werden. 🤔 Immer dieser Papierlikram...

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