Klimakonferenz COP27: Schweizer Politiker haben wenig Erwartungen
An den «Energy Future Days» in Bern tummeln sich Politikerinnen und Politiker aller Parteien. Auch die Klimakonferenz COP27 war dort ein Thema.
Das Wichtigste in Kürze
- Die «Energy Future Days» sollen über erneuerbare und effiziente Energie informieren.
- Parallel findet die Klimakonferenz COP27 in Ägypten statt.
- Die Meinungen zur COP27 sind gemischt, aber einig ist man sich in einem Punkt.
An der Klimakonferenz COP27 in Sharm-el-Sheikh (EGY) wird über Ziele und Massnahmen rund um den Klimawandel diskutiert. Auch in der Schweiz ist das Klima an einem Anlass ein Thema, wenn auch im kleineren Rahmen.
Die «Energy Future Days» in Bern haben zum Ziel, über neue Technologien, die klimafreundlich sind, zu informieren. Insbesondere im Bereich des Gebäudebaus lässt sich viel Energie sparen, was den CO2-Ausstoss der Schweiz massgebend verringern würde. Aber das Hauptthema ist die Energiewende für eine «CO2-neutrale Energiewelt».
Dass die Politik auch an diesen Energy Future Days anwesend ist, überrascht nicht, ist Energiepolitik aktuell doch ein heisses Thema. Einig sind sich alle: Die Schweiz sollte in Sachen klimaneutrale Energietechnologien vorwärtsmachen. Ob die COP27 wirklich etwas bewirken könne, da gehen die Meinungen auseinander.
Sind «kleine Schritte» nur «verlorene Zeit»?
Matthias Jauslin (FDP/AG) etwa findet, der Bund sollte seine Zeit an solchen Konferenzen nicht «verlieren». «Ich stelle fest, dass die Differenz zwischen den Teilnehmern wahnsinnig gross ist, sodass sie nicht zu Lösungen kommen», sagt er. Was die Schweiz aber nicht davon abhalten sollte, Massnahmen zu ergreifen. Denn sie hätte die Möglichkeiten, auch finanziell, um Technologien zu entwickeln, von der auch die Welt profitieren könnte.
Für ganz obsolet hält hingegen Jürg Grossen die Weltklimakonferenz nicht. Zwar seien noch nie grosse Schritte in Sachen Klimaschutz gemacht worden: «Das liegt am Wesen der ganzen Geschichte.» Aber kleine Schritte seien besser als gar nichts. Insbesondere, damit «ärmere Staaten eine Perspektive erhalten, wie sie in der Zukunft existieren werden können».
Laut Grossen müssten die reicheren Staaten Verantwortung übernehmen; dazu gehöre auch, ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
SVP schreibt Energiesicherheit gross
In diesem Bereich macht die Schweiz laut SVP-Präsident Marco Chiesa schon viel. Was sie aber vor allem brauche, sei Sicherheit. Und diese sei im Energiebereich derzeit nicht gewährleistet: «Wir brauchen für unsere Familien und unsere Wirtschaft zu unterstützen richtige Energiequellen.»
Hier widerspricht Aline Trede dem SVP-Chef. Die reicheren Staaten müssten den ärmeren stärker helfen: «Wir sehen, dass das Geld fehlt für den ‹Loss and damage›-Fonds.» Dieser soll die Auswirkungen des Klimawandels auf ärmere Länder, aufgrund der hohen Emissionen von reichen Staaten, kompensieren.
«Wir sollten eigentlich eine Milliarde zahlen», kritisiert die Fraktionschefin der Grünen. «Aber wir geben einfach ein paar hundert Millionen.» Das reiche nicht aus.