Martin Pfister äussert sich zu seiner Bundesratskandidatur

Drei Tage nach der Ankündigung seiner Kandidatur für den Bundesrat ist der Zuger Regierungsrat Martin Pfister vor die Medien getreten.

Martin Pfister Kandidat Bundesrat
Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister während seiner Medienkonferenz zu seiner Bundesratskandidatur, am 6. Februar 2025 in Baar ZG. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Martin Pfister liess sich drei Tage Zeit, bis er seine Bundesratskandidatur begründete.
  • Er präsentierte sich als Alternative zu Bauernpräsident Markus Ritter.
  • Das VBS zu übernehmen, sei für ihn reizvoll und motivierend.

Der Zuger Regierungsrat und Bundesratskandidat Martin Pfister freut sich darauf, sich in den kommenden Wochen Bevölkerung und Parlament vorzustellen. Mit diesen Worten eröffnete er am Donnerstag in Baar ZG seinen Auftritt vor den Medien. Er hatte sich drei Tage Zeit gelassen seit seiner Ankündigung, für die Nachfolge von Viola Amherd anzutreten.

Gegenpol zu Kandidat Markus Ritter

Pfister spricht ruhig und überlegt, fast schon mit leiser Stimme. Der Kontrast zum Konkurrenten Markus Ritter fällt sofort auf.

Markus Ritter Bundesratskandidat
Markus Ritter, Nationalrat «Die Mitte» und Präsident des Schweizer Bauernverbandes, posiert für ein Portrait auf seinem Hof, am 22. März 2023, in Altstätten SG. - keystone

Das bestätigt indirekt auch Pfister selbst, auf die Frage, was ihn denn von Ritter unterscheide: «Ich habe andere Erfahrungen, eine andere Herkunft und eine andere Persönlichkeit, die dem Parlament eine Auswahl ermöglichen.» Er habe grossen Respekt vor dem, was Markus Ritter geleistet habe und wolle sich auch nicht von ihm distanzieren.

Martin Pfister: «Ich will»

Es sei nicht seine Art, leichtfertig zu handeln, betonte Pfister. Die Kandidatur habe er zusammen mit Angehörigen und für sich selbst genau geprüft. «Mit viel Demut sage ich heute, dass ich Bundesrat werden will», sagte er. Er könne Verantwortung tragen und Führungsarbeit leisten.

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Martin Pfister machte seine Kandidatur für die Nachfolge von Mitte-Bundesrätin Viola Amherd erst wenige Stunden vor Ablauf der Meldefrist bekannt. Der 61-Jährige ist seit 2016 Zuger Gesundheitsdirektor. Er ist Lehrer, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete für Verbände.

Kandidatur in letzter Minute

Die Bemerkung Ritters, es hätten sich keine Städter gemeldet wegen der bundesrätlichen 80-Stunden-Woche, wollte Pfister nicht überbewerten. «Ich habe immer gesagt: Ein Regierungsrat muss auch noch ein Buch lesen können.»

Man müsse sicher viel arbeiten und dazu sei er auch bereit. Aber man müsse sich auch Zeit nehmen für andere Dinge. Pfister wurde auch gefragt, warum er sich Zeit genommen habe mit dem Entscheid und mit dem Auftritt vor den Medien. In der Antwort liess er etwas seinen Schalk durchblitzen.

Martin Pfister Bundesratskandidatur
Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister ist auf dem Weg zur Medienkonferenz vom 6. Februar 2025 in der Rathaus-Schüür in Baar ZG. - keystone

Es sei für ihn erst mit den Absagen vieler anderer Mitte-Persönlichkeiten ein Fenster aufgegangen. In den letzten Tagen habe er sich vorbereitet. Und: So hätten die Medien Gelegenheit gehabt, die Archive zu studieren, um ihm heute Fragen zu stellen.

Er trete jetzt aber nicht nur im Dienste der Partei an, damit diese nicht ein Einerticket präsentieren müsste. «Sondern es ist auch eine Gelegenheit für mich und die Zentralschweiz, eine Kandidatur zu präsentieren.» Auch Regierungsräte seien gute Kandidaten für Bundesaufgaben.

«VBS wäre reizvoll»

Die Departementzuteilung sei für ihn zweitrangig. Aber: «Ich habe als Oberst viel Zeit auf Waffenplätzen und Strategiesälen verbracht». Die Nachfolge von Viola Amherd nicht nur im Bundesrat, sondern auch im VBS anzutreten, sei deshalb reizvoll und motivierend.

Dort würde er zuerst die Probleme identifizieren, die es am raschesten anzupacken gelte.

Als Gesundheitsdirektor sei natürlich das EDI für ihn auch interessant. Angesprochen auf seine Dossierkenntnisse in anderen Bereichen gestand Martin Pfister einen grossen Aufholbedarf ein. «Ich gehe das mit viel Respekt an, denn die Kommissionszimmer in Bern kenne ich noch kaum von innen.»

Bundesratskandidat Martin Pfister kennt das Bundeshaus noch kaum von innen.
Bundesratskandidat Martin Pfister kennt das Bundeshaus noch kaum von innen. - keystone

In den nächsten Tagen und Wochen werde er «Inhalte büffeln, Beziehungspflege machen». Dazu habe er ein Team, das ihn dabei unterstütze und coache.

Klar ist Martin Pfister aber: «Ich gehe selbstverständlich als Aussenseiter ins Rennen.»

Kommentare

User #1805 (nicht angemeldet)

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User #2802 (nicht angemeldet)

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