Meiste Maghreb-Asylsuchende kommen ohne Papiere
Viele Asylsuchende aus Nordafrika kommen ohne Identitätsdokumente in die Schweiz. Damit beschäftigen sie die Behörden hierzulande stark.
Das Wichtigste in Kürze
- Mehr als 90 Prozent der Asylsuchenden aus dem Maghreb kommen ohne Ausweis in die Schweiz.
- Diese Woche besuchte Asylminister Beat Jans Tunesien.
- Mit dem Maghreb-Staat hat die Schweiz seit 2012 eine Migrationspartnerschaft.
Über 90 Prozent der Asylsuchenden aus dem Maghreb haben für ihren Antrag keine Identitätsdokumente vorgelegt.
Es komme vor, dass sich die Personen die Ausweise nachschicken lassen. Dies teilte das Staatssekretariat für Migration (SEM) der «NZZ am Sonntag» mit. Viele der Asylsuchenden geben zudem an, sie seien aus Libyen.
Vergangenes Jahr kamen gemäss der Zeitung rund 4000 Asylsuchende aus den Maghreb-Staaten Algerien, Marokko und Tunesien in die Schweiz.
Viele würden fälschlicherweise angeben, dass sie aus Libyen seien. Für die Schweizer Behörde werde es jedoch meist schnell klar, dass sie nicht die Wahrheit erzählen. Denn viele würden nicht den korrekten Dialekt sprechen oder nur wenig über das Land wissen.
Bundesrat Beat Jans reiste nach Tunesien
Asylminister Beat Jans hat im Februar stärkere Massnahmen zu diesem Thema angekündigt. Diese Woche reiste der Bundesrat nach Tunesien. 2012 ist die Schweiz mit Tunesien eine umfassende Migrationspartnerschaft eingegangen.
Dadurch ist Tunesien verpflichtet, eigene Staatsbürger wieder aufzunehmen, wenn sie hier kein Asyl bekommen. Dies laufe bisher sehr gut. In den letzten zehn Jahren reisten etwa 410 Personen freiwillig nach Tunesien zurück. 460 Menschen wurden abgeschoben.