Nationalrat für Ratifizierung der Magglinger Konvention
Der Nationalrat ist der Ansicht, es brauche internationale Lösungen zur Bekämpfung von Manipulationen bei Sportwettbewerben.
Das Wichtigste in Kürze
- Nationalrat Corrado Pardini (SP/BE) setzte sich für die Ratifizierung des Abkommens ein.
- «Wenn wir nicht handeln, verkommt der Sport zu einem illegalen Geschäft», sagte er.
Die Schweiz soll die Maggliner Konvention ratifizieren, das Übereinkommen des Europarats gegen die Manipulation von Sportwettbewerben. Der Nationalrat hat sich am Dienstag dafür ausgesprochen.
Korruption und Manipulation seien zu einem grossen Problem für den Sport geworden, sagte Corrado Pardini (SP/BE) im Namen der vorberatenden Kommission. «Wenn wir nicht handeln, verkommt der Sport zu einem illegalen Geschäft.»
Andrea Gmür (CVP/LU) betonte, es brauche internationale Lösungen. «Wir wollen fairen und sauberen Sport», sagte sie. Schummeleien, Tricksereien und Betrügereien hätten im Sport nichts verloren. Aline Trede (Grüne/BE) stellte fest, die Konvention sei ein kleiner Schritt, aber ein wichtiger.
Christian Wasserfallen (FDP/BE) sprach sich ebenfalls für die Ratifizierung des Abkommens aus, stellte aber dessen Wirksamkeit in Frage. Die entscheidenden Länder fehlten, gab er zu bedenken. Die USA hätte die Konvention nicht unterzeichnet. Auch sei kein einziges asiatisches oder südamerikanisches Land dabei.
Die Konvention verpflichtet die Staaten, wirksame Strafnormen zu schaffen. Auch soll die Zusammenarbeit und die gegenseitige Rechtshilfe im Kampf gegen Wettkampfmanipulation verstärkt werden. Zudem enthält die Konvention Empfehlungen für Sportorganisationen.
Die Schweiz hatte Vorarbeit zur Konvention geleistet und diese 2014 an der Sportministerkonferenz des Europarates in Magglingen BE als Erststaat unterzeichnet. Sie tritt in Kraft, sobald sie von fünf Staaten ratifiziert worden ist. Die Schweiz wäre das vierte oder fünfte Land, je nach dem Vorgehen Georgiens.
Der Nationalrat sprach sich mit 186 zu 2 Stimmen bei 3 Enthaltungen für die Ratifikation der Konvention aus. Nun muss noch der Ständerat entscheiden.