Neue Tourismusstrategie: Bundesrat setzt auf Nachhaltigkeit
Guy Parmelin will den Tourismus wieder stärken. Der Bund hat hierzu eine neue Strategie verabschiedet, die unter anderem noch mehr auf Nachhaltigkeit setzt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bund wird beim Tourismus noch mehr auf Nachhaltigkeit setzen.
- Die Anfang September präsentierte Tourismusstrategie wurde heute verabschiedet.
- Grundsätzlich behält der Bund viele alte Ziele und Instrumente bei.
Vor rund zwei Monaten hat der Bundesrat ein Erholungsprogramm für die Tourismusbranche auf die Beine gestellt. Kostenpunkt: Rund 60 Millionen Franken, sagte Bundespräsident Guy Parmelin damals. Insgesamt habe sich die bisherige Tourismusstrategie selbst in der Pandemie bewährt, stellt der Bundesrat heute fest. Die neue Strategie wurde heute verabschiedet.
Trotz der Corona-Krise und den Einsatzeinbussen gehe es der Branche hierzulande insgesamt besser als in den Nachbarländern. Das Vor-Pandemie-Niveau könne aber bis etwa 2023 höchstwahrscheinlich nicht erreicht werden. Bis dahin will der Bund 230 Millionen Franken in Schweiz Tourismus investieren. Für weitere Strategieakteure sind zusätzliche Kredite und Investitionen in der Höhe von mehreren Millionen vorgesehen.
Für den Geschäftstourismus sehe es noch schlechter aus: Es sei denkbar, dass das Niveau «gar nicht beziehungsweise für lange Zeit nicht erreicht wird». Vor allem sei möglich, dass die Krise nachhaltig strukturelle Veränderungen mit sich gezogen habe.
Bund will Wirtschaft tourismusfreundlich regulieren
Der Bund verfolgt zur Wiederbelebung und Stärkung des Tourismus indes fünf Ziele. So soll das Wirtschafts-, Bildungs, und Forschungsdepartement (WBF) von Guy Parmelin vor allem die Rahmenbedingungen verbessern. Die Schweiz soll ein «tourismusfreundliches Regulierungsumfeld schaffen». Dies soll in Zusammenarbeit mit dem Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) geschehen.
Unter anderem setzt Parmelin aber auch auf Nachhaltigkeit. Gekoppelt an die Strategie für nachhaltige Entwicklung des Bundes soll der Tourismus beispielsweise Ressourcentechnisch verantwortungsvoller werden. Die nachhaltige Entwicklung sei «längst nicht mehr nur ein Nischenthema», argumentiert das WBF. Auch hier soll das SECO den Dialog zwischen den Akteuren fördern.
Die zusätzlichen drei Ziele beinhalten das Fördern von Unternehmertum, die Digitalisierung nutzen sowie die Attraktivität und Marktauftritt stärken. Per Ende 2025 will der Bund ein erstes Zwischenfazit ziehen.
Viola Amherd erkrankt
Viola Amherd kann ihre Medienkonferenz heute Nachmittag nicht abhalten. Das VBS hat einen neuen Nachrichtendienstchef ernannt, ein Diplomat namens Christian Dussey. Der Auftritt Amherds wird abgesagt und auf ein anderes Mal verschoben, sagt Vize-Kanzler André Simonazzi.