Neuer Armeechef der Schweiz heisst Thomas Süssli
VBS-Vorsteherin Viola Amherd präsentiert den neuen Armeechef: Mit Brigadier Thomas Süssli holt sie einen Mann mit viel nicht-militärischer Erfahrung.
Das Wichtigste in Kürze
- Verteidigungsminnisterin Viola Amherd präsentiert den neuen Chef der Schweizer Armee.
- Auf Philippe Rebord folgt Divisionär Thomas Süssli.
- Süssli übernimmt die Führung ab 1. Januar 2020.
Der Nachfolger von Philippe Rebord als Korpskommandant und Chef der Armee heisst Thomas Süssli. Dies verkündete Verteidigungsministerin Viola Amherd am Mittwoch in Bern.
Süssli war bis heute Divisionär und seit 1. Januar 2018 Chef der Führungsunterstützungsbasis. Er hat viel Erfahrung im Ausland gesammelt und ist von Beruf eigentlich Programmierer und Finanzanalytiker. «Ich fühle mich sehr geehrt», erklärte Süssli an der Medienkonferenz.
Von Vontobel in Singapur zum Armeechef
Die Lehre machte Thomas Süssli als Chemielaborant. Er nahm nach der Offiziersausbildung an einem UNO-Einsatz in Namibia teil und bildete sich weiter in Wirtschaftsinformatik. So arbeitete er unter anderem für die UBS, die Bank Vontobel und die Credit Suisse. Zwischen 2001 und 2007 führte er ein eigenes Unternehmen in der Software-Branche.
Auch bei den Banken war er jeweils in leitender Funktion tätig. In verschiedenen Funktionen arbeitete Süssli in London und Singapur. Sein Profil besonders gestärkt hat Süssli jedoch als Chef Führungsunterstützung und Cyber-Defence. Dabei hat er schon einige Cyber-Rekruten ausgebildet.
«Unsere Armee hat in den nächsten Jahren grosse und wichtige Herausforderungen zu absolvieren», fügte Süssli an. Dazu würden etwa eine stärkere regionale Verankerung gehören, Ausbildungen verbessern oder eben auch die Cybersicherheit zu erhöhen.
Nur eine Frau im aufwändigen Auswahlverfahren
Wie Amherd an der Pressekonferenz erklärte, habe ein Chef der Schweizer Armee hohe Anforderungen zu erfüllen. Neben einem Hochschulabschluss beispielsweise eine «breite, nachhaltige Erfahrungen in der Projektarbeit». Aber auch: «Gute Kenntnisse des politischen Systems der Schweiz.» Führungskompetenz gehört selbstverständlich ins Profil.
Die Verantwortlichen hätten aus 51 höheren Stabsoffizieren und 233 oberen Berufs- und Milizoffiziere 14 Personen ausgewählt und näher geprüft. Darunter lediglich eine Frau. Die Kandidaten mussten sich einem Vorstellungsgespräch stellen, danach ein Assessment und eine Personenüberprüfung absolvieren.
Mit den vier Kandidierenden der Schlussrunde habe Amherd ein Gespräch geführt: «Es waren alle ausserordentlich kompetent.» Ausschlaggebend für die Wahl von Süssli sei gewesen, dass er «zahlreiche, komplexen Grossprojekte erfolgreich umsetzte und grosse Erfahrung im Bereich Cyber hat».
Thomas Süssli folgt auf Philippe Rebord, der aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt bekannt geben musste. Mit der Wahl beendet Verteidigungsministerin Viola Amherd die Spekulationen, dass es ein Walliser oder auch eine Frau werden könnte.