Post-Chef Cirillo spricht über Christian Levrat
Die Post erhält mit SP-Mann Christian Levrat einen neuen Präsidenten. Konzernchef Roberto Cirillo blickt optimistisch auf die Zusammenarbeit.
Das Wichtigste in Kürze
- Auf Urs Schwaller folgt Christian Levrat als Post-Präsident.
- Konzernchef Roberto Cirillo will den eingeschlagenen Kurs mit Levrat fortfahren.
Die Post ist im Wandel. Das klassische Briefgeschäft wird unwichtiger, Filialen ebenfalls. Gleichzeitig explodiert das Paketvolumen.
In dieser Transformationsphase kriegt der gelbe Riese einen neuen Präsidenten. Der frühere SP-Chef und Ständerat Christian Levrat übernimmt das Amt von Urs Schwaller. Dieser hatte den Posten fünf Jahren inne.
Der Post-Präsident wurde Anfang Monat vom Bundesrat unter der Federführung von UVEK-Chefin Simonetta Sommaruga bestimmt. Für den Entscheid gibt es scharfe Kritik aus der Politik, besonders von bürgerlicher Seite.
FDP und SVP nicht erfreut
SVP-Fraktionspräsident Thomas Aeschi fragte nach der Bekanntgabe rhetorisch: «Was hat er für unternehmerische Kompetenzen?» Auch FDP-Nationalrat Hanspeter Portmann zeigte sich alles andere als erfreut. «Eignung muss vor dem Parteibüchlein kommen. Bei Herrn Levrat zweifle ich, ob diese Reihenfolge eingehalten wird.»
Scharfe Kritik auch aus der Wirtschaftspresse. «Christian Levrat ist eine Fehlbesetzung», kommentierte die «Handelszeitung».
Post-Chef Cirillo zurückhaltend
An einem Mediengespräch hat heute Post-Chef Roberto Cirillo erstmals zu der Personalie Stellung genommen. «Ich kenne Christian Levrat nicht persönlich, werde aber gerne mit ihm zusammenarbeiten.»
Er habe vor Amtsantritt auch Urs Schwaller nicht gekannt, die Zusammenarbeit sei aber sehr gut gewesen. «Ich bin überzeugt, dass dies auch mit Herrn Levrat so sein wird.»
Der ehemalige McKinsey-Mann baut den gelben Riesen um. Soeben hat er die Bereiche Brief- und Paketpost zusammengeführt. Die neue Strategie sieht zudem vor, das Filialnetz bei rund 800 Poststellen zu stabilisieren.
Gleichzeitig soll die Zahl der Post-Zugangspunkte weiterwachsen. Also etwa Servicepunkte in Läden, Hausservice oder Post-Automaten. Zur Debatte steht aktuell auch eine (Teil-)Privatisierung der Postfinance. Darüber entscheiden aber weder Cirillo noch Levrat, sondern Bundesrat und Parlament.