Roger Köppel würde sich über Konkurrenz von Alfred Heer freuen
Das Wichtigste in Kürze
- Gleich zwei SVPler möchten die Zürcher Ständeräte Jositsch und Noser herausfordern.
- Ob sich Alfred Heer auf eine Duell mit Roger Köppel einlässt, ist unklar.
Nationalrat und Weltwoche-Chef Roger Köppel nutze die Themenflaute der Medien in der Neujahrswoche aus, um – geheimnisvoll angekündigt – seine Kandidatur für den Ständerat zu verkünden. Das Spiel auf der Medien-Klaviatur beherrscht der Krokus-Fan virtuos. In diesem Getöse ging fast unter, dass Parteikollege und Nationalrat Alfred Heer ebenfalls für den Ständerat zu kandidieren gedenkt.
Ob Heer oder Köppel – die SVP hat es im Kanton Zürich wohl ohnehin schwer, einen der beiden amtierenden Ständeräte Daniel Jositsch (SP) oder Ruedi Noser (FDP) aus dem Stöckli zu verdrängen. Warum also dieser parteiinterne Show-Wettkampf? 2019 ist Wahljahr, für alle Parlamentarier. Die SVP Schweiz steht vor der schwierigen Aufgabe, ihre 29,4 Prozent von 2015 zu verteidigen. Sie braucht also vor allem eines: Aufmerksamkeit.
Dem polarisierenden Köppel wird zugetraut, dass er den Ständeratswahlkampf durch seine Kandidatur beleben würde. Dadurch hielte er die SVP in den Schlagzeilen und könnte möglicherweise die Parteibasis mobilisieren. Andererseits könnte ein Zweikampf die Partei auch spalten.
Der Zürcher fehlt bei über einem Fünftel der Abstimmungen im Nationalrat. Im Ständerat müsste er tendenziell noch öfter in Bern antraben. Alfred Heer sieht sich also mit einem Konkurrenten aus der eigenen Partei konfrontiert. Ob seine Kandidatur bis Ende Januar unter den geänderten Voraussetzungen zurückzieht, ist unklar. Der Zürcher SVP-Finanzdirektor Ernst Stocker jedenfalls unterstützt Heer. Und auch Roger Köppel gab über Twitter bekannt, dass er sich über Heers Kandidatur freuen würde.