Samira Marti (SP) begrüsst die «schwarze» SRF-«Arena»
SP-Nationalrätin Samira Marti begrüsst, dass die nächste «Arena» nur mit schwarzen Menschen stattfindet und SRF Radio Roger Köppel ausgeladen hat.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrätin Samira Marti begrüsst die «Arena» mit ausschliesslich schwarzen Menschen.
- Auch dass SRF Radio Roger Köppel wieder auslud, sei verständlich.
- «Er ist ein Rassist», so Marti, und eine solche Diskussion bringe wenig.
Am Freitag beschäftigt sich die «Arena» erneut mit dem Tod von George Floyd und der danach aufgeflammten Rassismus-Debatte. Bei der ersten Runde mit dabei war auch SP-Nationalrätin Samira Marti. Dieses Mal aber ist sie ausgeschlossen: Nur schwarze Menschen dürfen mit und gegen Moderator Sandro Brotz diskutieren, kündigte dieser an. Und das sei gut so, findet Marti im Nau-Interview.
«Arena»: Vortritt für Direktbetroffene und Experten
Marti versteht nicht, was der Vertreter der Republikaner in der Schweiz, James Foley, in der «Arena» zu suchen hatte. Beim Thema Rassismus gebe es kein Pro und Contra; es sei nicht zu vergleichen mit einer Steuervorlage oder eine Volksinitiative.
Update #srfarena: In die zweite Sendung zu Rassismus am Freitag werde ich ausschliesslich schwarze Menschen einladen und mich auch ihrer Kritik stellen. Gästeliste folgt. @SRF
— Sandro Brotz (@SandroBrotz) June 17, 2020
Vielmehr gehe es darum, konstruktiv über die nächsten Schritte zu diskutieren: «Was muss man jetzt machen. Das ist natürlich nicht möglich, wenn ein Grossteil der Diskussionsteilnehmer schon sagt, es gebe gar keinen Rassismus.»
Dass SRF jetzt auf eine zweite «Arena» mit ausschliesslich Direktbetroffenen setze, begrüsst Marti. Aber sie sagt auch: «Auch weisse Menschen, solche ohne Rassismuserfahrungen, haben eine grosse Aufgabe.» Nämlich: Sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, eine aktive Rolle einzunehmen. Das zu vermitteln sei zum Beispiel Aufgabe der Politiker.
Roger Köppel ausgeladen: «Natürlich ist er Rassist»
SRF habe gemerkt, dass es einen anderen Umgang mit dem Thema brauche. «Die Lernkurve bei SRF scheint mir sehr steil», sagt Marti.
Eben hat mich Radio SRF aus einer Diskussionssendung zum Thema Rassismus ausgeladen. Kein angefragter Schwarzer wolle sich der Debatte stellen. Grund: Angebliche „Morddrohungen“ meiner Wähler. Die Welt spinnt. Rassismusaktivisten diktieren SRF die Agenda. Und SRF macht mit.
— Roger Köppel (@KoeppelRoger) June 16, 2020
Eine Kurve anderer Art hat dagegen SRF Radio vollzogen. Nachdem Diskussionsteilnehmer der Sendung «Forum» nicht mit Weltwoche-Chef Roger Köppel diskutieren wollten, sagte man diesem ab. Völlig zurecht, findet Marti.
«Dass Herr Köppel eingeladen werden musste, verstehe ich nicht», so Marti. «Natürlich ist er Rassist, das sieht man an seiner Arbeit als Journalist und Politiker.» Darum habe sie Verständnis für jede Person, die nicht mit ihm diskutieren wolle. «Mit Köppel eine Stunde lang über Rassismus zu reden, das bringt’s schlicht nicht – die Zeit ist woanders besser investiert.»