Schweiz will Flüchtlinge aus der Türkei übernehmen
Die Schweiz will erstmals von der Türkei Flüchtlinge aufnehmen. Dies, obwohl die Türkei in Syrien gerade eine Militäroffensive lanciert hat.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz will der Türkei Flüchtlinge abnehmen.
- Die soll im Rahmen des Uno-Resettlement-Programms geschehen.
Die Schweiz will trotz der umstrittenen türkischen Militäroffensive in Nordsyrien erstmals von der Türkei Flüchtlinge übernehmen.
«Wir planen, in den nächsten zwei Jahren zum ersten Mal im Rahmen des Resettlement-Programms der Uno ein kleines Kontingent an Flüchtlingen aus der Türkei aufzunehmen», sagte der Direktor des Staatssekretariats für Migration, Mario Gattiker, der «NZZ am Sonntag».
Auf der Balkanroute zeichnet sich demnach ein neues Anschwellen der Flüchtlingsströme ab. Die Last von 3,6 Millionen Geflüchteten sei für die Türkei gewaltig, erklärte Gattiker.
Keller-Sutter fordert einen Aktionsplan für Griechenland
Die ersten Flüchtlinge aus der Türkei sollen frühestens nächstes Jahr in die Schweiz einreisen. Daneben will die Schweiz auch weiterhin Griechenland unterstützen. Justizministerin Karin Keller-Sutter (FDP) fordert dem Bericht zufolge einen Aktionsplan für Griechenland, mit dem die Aktivitäten der europäischen Staaten koordiniert werden können.
Sie stellte die Idee vor zwei Wochen am Gipfel der Justiz- und Innenminister des Schengen-Raums in Luxemburg zur Diskussion. «Man muss jetzt rasch vorwärtsmachen, damit die Situation unter Kontrolle bleibt, denn die Lage auf den Inseln ist prekär», sagte Gattiker.