Seltene Einigkeit unter den Parteien im Kampf gegen Coronavirus

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Einzigartiger Schulterschluss: Alle Parteien stellen sich hinter die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus.

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Albert Rösti, Parteipräsident SVP, Petra Gössi, Parteipräsidentin FDP, Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP, Moderatorin Nathalie Christen, Christian Levrat, Parteipräsident SP, und Regula Rytz, Parteipräsidentin Grüne, von links, während der Elefantenrunde der Parteipräsidenten, am Tag der eidgenössischen Parlamentswahlen 2019. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat beschliesst drastische Einschränkungen, doch Kritik gibt es keine.
  • Sämtliche Parteien stellen sich hinter die Regierung und demonstrieren Einigkeit.

Wann hat es das zuletzt geben? In entschlossener Einigkeit stehen alle politischen Parteien zusammen wie einst die drei Eidgenossen auf dem Rütli. In der grössten Krise der Schweiz seit Jahrzehnten stellen die Parteien ihre Grabenkämpfe ein und ziehen am selben Strang.

Nachdem der Bundesrat gestern die einschneidenden Massnahmen zur Bekämpfung des tödlichen Coronavirus verkündet hatte, versandten die Parteien ein gemeinsames Communiqué. Sogar beim genderkritischen Titel waren sich die Parteien einig: «Eine*r für alle - alle für eine*n».

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Das Titelbild der gemeinsamen Medienmitteilung der Parteien vom Montag, 16.3.2020. - zVg

«Die politischen Parteien stehen vereint und vorbehaltslos hinter dem Bundesrat», heisst es im Communiqué. «Nun ist die Bevölkerung aufgefordert, diesen Massnahmen zu vertrauen und sie vollständig umzusetzen – aus Solidarität gegenüber allen Mitgliedern unserer Gesellschaft.»

Die sehr schnelle Ausbreitung des Coronavirus sei gravierend, stellen auch die Parteien fest. Die einschneidenden Massnahmen des Bundesrats seien daher dringend notwendig, «um den drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern, gefährdete Mitmenschen zu schützen und diese Krise zu bewältigen».

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FDP-Parteipräsidentin Petra Gössi und CVP-Präsident Gerhard Pfister gestern Montag beim Verlassen des Bundeshauses kurz vor der Bundesrats-Medienkonferenz zum Coronavirus. Mit dem Appell ans Volk: «Halten Sie sich an die Beschlüsse des Bundesrats!» - Nau.ch

Die Parteien bedanken sich anschliessend bei Mitarbeitenden in den Gesundheitsdiensten, der Grundversorgung und im Sicherheitsapparat sowie bei der Armee.

BDP, CVP, EVP, FDP, GRÜNE, Grünliberale, SP und SVP betonen, dass die Grundversorgung zu keinem Zeitpunkt gefährdet sei. Lebensmittelläden, Apotheken, Post, Banken, soziale Einrichtungen und die wichtigsten Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung stehen der Bevölkerung weiterhin zu Verfügung.

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Treppenhaus in der Kuppelhalle des Bundeshauses mit den drei Eidgenossen. - Keystone

Die Parteien appellieren in ihrer gemeinsamen Mitteilung auch an die Eigenverantwortung und Selbstdisziplin der Bevölkerung. Aber auch an die Solidarität: «Wir alle müssen uns nun an die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen halten, um insbesondere den Zugang zu unserem Gesundheitssystem für diejenigen aufrecht zu erhalten, die dringend darauf angewiesen sind. Nicht umsonst prangt in der Kuppel des Bundeshauses die Inschrift «unus pro omnibus omnes pro uno» - Eine*r für alle- alle für eine*n: Das Motto unseres Bundesstaates.»

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