Seltene Einigkeit unter den Parteien im Kampf gegen Coronavirus
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat beschliesst drastische Einschränkungen, doch Kritik gibt es keine.
- Sämtliche Parteien stellen sich hinter die Regierung und demonstrieren Einigkeit.
Wann hat es das zuletzt geben? In entschlossener Einigkeit stehen alle politischen Parteien zusammen wie einst die drei Eidgenossen auf dem Rütli. In der grössten Krise der Schweiz seit Jahrzehnten stellen die Parteien ihre Grabenkämpfe ein und ziehen am selben Strang.
Nachdem der Bundesrat gestern die einschneidenden Massnahmen zur Bekämpfung des tödlichen Coronavirus verkündet hatte, versandten die Parteien ein gemeinsames Communiqué. Sogar beim genderkritischen Titel waren sich die Parteien einig: «Eine*r für alle - alle für eine*n».
«Die politischen Parteien stehen vereint und vorbehaltslos hinter dem Bundesrat», heisst es im Communiqué. «Nun ist die Bevölkerung aufgefordert, diesen Massnahmen zu vertrauen und sie vollständig umzusetzen – aus Solidarität gegenüber allen Mitgliedern unserer Gesellschaft.»
Die sehr schnelle Ausbreitung des Coronavirus sei gravierend, stellen auch die Parteien fest. Die einschneidenden Massnahmen des Bundesrats seien daher dringend notwendig, «um den drohenden Kollaps des Gesundheitssystems zu verhindern, gefährdete Mitmenschen zu schützen und diese Krise zu bewältigen».
Die Parteien bedanken sich anschliessend bei Mitarbeitenden in den Gesundheitsdiensten, der Grundversorgung und im Sicherheitsapparat sowie bei der Armee.
BDP, CVP, EVP, FDP, GRÜNE, Grünliberale, SP und SVP betonen, dass die Grundversorgung zu keinem Zeitpunkt gefährdet sei. Lebensmittelläden, Apotheken, Post, Banken, soziale Einrichtungen und die wichtigsten Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung stehen der Bevölkerung weiterhin zu Verfügung.
Die Parteien appellieren in ihrer gemeinsamen Mitteilung auch an die Eigenverantwortung und Selbstdisziplin der Bevölkerung. Aber auch an die Solidarität: «Wir alle müssen uns nun an die vom Bundesrat beschlossenen Massnahmen halten, um insbesondere den Zugang zu unserem Gesundheitssystem für diejenigen aufrecht zu erhalten, die dringend darauf angewiesen sind. Nicht umsonst prangt in der Kuppel des Bundeshauses die Inschrift «unus pro omnibus omnes pro uno» - Eine*r für alle- alle für eine*n: Das Motto unseres Bundesstaates.»