Simonetta Sommaruga zieht Bilanz und setzt Prioritäten fürs Uvek

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Bern,

Acht Jahre stand sie dem Justizdepartement vor, jetzt wechselt sie ins UVEK. SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga weiss, worauf sie sich künftig fokussieren will.

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Bundesrätin Simonetta Sommaruga ist Vorsteherin des UVEK, des Bundesamts für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Simonetta Sommaruga will auch im Uvek um die Geschlechtergleichstellung besorgt sein.
  • Zudem will sie sich für das Klima und die Umwelt einsetzen.

Mehr Langeweile erhoffte sich Bundespräsident Alain Berset im Nau-Interview für die Schweiz. Doch bei seiner Bundesrats-Kollegin Simonetta Sommaruga tönt es alles andere als nach Langeweile. Sie ist voller Tatendrang und will in ihrem neuen Departement – dem Bundesamt für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK – für Wirbel sorgen.

Schwerpunkt Frauenhandel

Sommaruga will möglichst viele blinde Flecken der Gesellschaft beseitigen. Einen hat sie als Vorsteherin des Justiz- und Polizeidepartements EJPD bereits beseitigt: 2013 hatte sie sich im Namen des Bundesrates bei den Opfern der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen, den Verdingkindern, entschuldigt. «Als ich im EJPD angefangen habe, hatten mir viele gesagt, Hände weg von diesem Thema, da kannst du nur verlieren», sagt sie im Interview mit dem «Blick».

Es sei einer der schwersten Momente ihres Lebens gewesen, doch das Thema sei ihr am Herzen gelegen. Genauso wie ein anderer blinder Fleck, den Sommaruga ausgemacht hat: den Frauenhandel. «Man denkt, das gibt es bei uns nicht. Falsch: Es gibt in jedem Kanton Opfer.» Sie habe die Frauen besucht. «Das sind Frauen, die zur Prostitution gezwungen werden. In unserem Land!»

Schwerpunkt Lohngleichheit

Generell, die Frauen: Dass es endlich gelungen sei das Gesetz für Lohngleichheit im Parlament zu verabschieden sei ihr besonders wichtig gewesen, betont Sommaruga. «Bei den Zielwerten für mehr Frauen in Führungsetagen sind wir noch nicht so weit, aber auch der Bundesrat ist der Meinung, dass wir zu langsam vorwärts kommen bei der Gleichstellung.» Sie setzt dabei vor allem auf Lohn-Transparenz und Analysen.

Sie freut sich in dem Zusammenhang, dass mit Viola Amherd und Karin Keller-Sutter zwei Frauen in den Bundesrat gewählt wurden. «Aber wir sind noch lange nicht am Ziel. Gemäss einer aktuellen WEF-Umfrage geht die Vertretung der Frauen in der Wirtschaft sogar eher wieder zurück. Es braucht also noch ganz viel Druck.»

Die neuen Bundesrätinnen Karin Keller-Sutter (l.) und Viola Amherd.
Die neuen Bundesrätinnen Karin Keller-Sutter (l.) und Viola Amherd. - Nau

Vorfreude auf das UVEK

Sommaruga will die nationale und internationale Zusammenarbeit fördern. Die Zusammenarbeit ist es denn auch, worauf sie sich im UVEK am meisten freut. «Das Schöne am UVEK ist, dass man in diesem Departement an dem arbeitet, was unser Land zusammenhält, in Form von Tunnels, Schienen, Strassen, Netzen aller Art.» Da gehören auch Klima und Umwelt dazu, der Klimaschutz stehe bei ihr ganz oben auf der Traktandenliste.

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