SP-Galladé fordert: Waffenerwerbsschein nur mit Bedürfnisnachweis
Das Wichtigste in Kürze
- Nur wer ein Bedürfnis nachweisen kann, soll einen Waffenerwerbsschein erhalten.
- Die Forderung von SP-Nationalrätin Chantal Galladé ist heute im Nationalrat traktandiert.
- Die Lobby der Schützen und Jäger im Parlament ist dagegen: Der Staat dürfe dem Bürger nicht misstrauen.
Es ist einmal mehr SP-Nationalrätin Chantal Galladé, die in Sachen Waffen das Parlament auf Trab hält. Verbieten will sie die Gewehre und Pistolen in Privatbesitz nicht. Aber wer einen Waffenerwerbsschein haben will, soll das begründen müssen.
Das würde unter anderem auch Soldaten betreffen, die nach Ablauf der Dienstpflicht ihre Waffe behalten wollen: Sie müssen nachweisen, dass sie ihre Dienstwaffe für den Schiesssport oder die Jagd brauchen.
«Bereits sehr strenges Waffengesetz»
Bei den bürgerlichen Parlamentariern kommt das Ansinnen überhaupt nicht gut an. Es werde so praktisch unmöglich für gewöhnliche Bürger, eine Waffe zu erwerben, sagt CVP-Nationalrat Jakob Büchler. Im Nau-Videointerview sagt er, warum er und die Mehrheit der Sicherheitskommission den Vorstoss ablehnt.
«Für die Steuererklärung muss ich auch Nachweise einreichen»
SP-Nationalrätin widerspricht im Nau-Videointerview der Darstellung der Waffen-Lobby. Es sei nicht einzusehen, warum jemand eine Waffe besitzen solle, der keinen Grund dafür angeben könne.
Dass der Staat der Bevölkerung misstraue, hält Galladé für ein vorgeschobenes Argument. Das Gleiche liesse sich bei der Steuererklärung sagen: «Da muss ich auch Belege einreichen. Warum soll das nicht bei einem Tötungsinstrument so sein?»