SP-ler in der Romandie haben Mühe mit Co-Präsidium Wermuth/Meyer
Für SP-Nationalrat Mathias Reynard ist die Kandidatur von Cédric Wermuth und Mattea Meyer fürs SP-Präsidium zu wenig repräsentativ.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrat Mathias Reynard findet die Kandidatur Wermuth/Meyer zuwenig repräsentativ.
- Die beiden wollen Co-Präsidenten der SP werden.
- Jetzt bringt sich Reynard selbst ins Gespräch und hofft auf eine Deutschschweizer Frau.
«Alles ist offen», sagt der Walliser SP-Nationalrat Mathias Reynard. Obwohl viele, auch in der SP, davon ausgehen, dass das Rennen gelaufen ist. Seit gestern Cédric Wermuth und Mattea Meyer ihre gemeinsame Kandidatur fürs SP-Präsidium angekündigt haben, werden sie als so gut wie gewählt betrachtet.
Doch Reynard, sozusagen das welsche Pendant zu Wermuth, will es nicht dabei bewenden lassen. Er will eine Auswahl und bringt sich gleich selbst ins Spiel. Denn das aargauisch-zürcherische ex-Juso-Duo ist ihm zu wenig repräsentativ.
Co-Präsidium nur mit der Romandie
Grundsätzlich hat Reynard nichts gegen die beiden. «Es sind zwei Genossen, aber auch zwei Freunde», politisieren ganz ähnlich wie er und sind auch gleich alt. Auch ein Co-Präsidium erachtet Reynard durchaus als sinnvoll. «Aber viele in der Romandie sagen: Wenn ein Co-Präsidium, dann jemand aus der Deutschschweiz und jemand aus der Romandie.»
Auch abgesehen von den Sprachregionen werde die Repräsentativität diskutiert. «Es gibt verschiedene Flügel in der Partei, verschiedene Ideen, verschiedene Visionen.» Das müsse in einem Co-Präsidium abgebildet sein. Für die Partei sei es besser, Varianten zur Auswahl zu haben: «Das wäre besser für die Demokratie in der SP.»
Einer wie Levrat, aber bloss kein Mann
Reynard wünscht sich ein Präsidium wie es unter Christian Levrat war. Dieser habe die Partei zusammengehalten. Also jemand wie Mathias Reynard?
«Alleine sicher nicht», wehrt der Angesprochene ab. Nach fast 12 Jahren mit einem Romand an der Spitze sei es Zeit für etwas Abwechslung. «Jetzt brauchen wir eine Frau aus der Deutschschweiz.»
Reynard lässt sich aber eine Hintertür offen: «Mit einem Co-Präsidium, das wäre eine Möglichkeit. Es gibt viel Druck in der Romandie für eine Kandidatur.» Damit bringt sich Reynard gegen den Deutschschweizer Mann Cédric Wermuth in Stellung.
Reynard vs. Wermuth, Reynard such Frau
Solches will Reynard allerdings nicht hören. «Das ist die Demokratie: Alle können kandidieren, Cédric Wermuth ist nicht Präsident im Moment, alles ist möglich.» Nur haben halt Meyer und Wermuth ihre Kandidatur zusammen und nicht als Einzelpersonen angekündigt. Deshalb seien die Frauen in der Deutschschweiz jetzt gefragt.
«Welche Frauen wollen diese Funktion, das ist die wichtigste Frage jetzt.» Um dann zusammen mit Reynard gegen Meyer/Wermuth anzutreten? «Oder allein – kein Problem!»