SP und FDP geben sich wegen Klimapolitik Saures
Das Wichtigste in Kürze
- Die FDP lehnt linke Vorstösse zur Umweltpolitik ab. Die SP wirft ihr Wortbruch vor.
- Gleichzeitig ziehen die Sozialdemokraten den entscheidenden Vorstoss zurück.
- Der Ton in der Klimapolitik ist nun so gehässig wie kaum je zuvor.
Kehrtwende! Klima-Notbremse! Greenwashing! Ein Interview von FDP-Chefin Petra Gössi löste Mitte Februar zahlreiche und heftige Reaktionen aus.
Sie erklärte darin ihre Freisinnigen zur Umweltschutz-Partei. Man wolle etwa die Diskussion einer Flugzeug-Abgabe prüfen. Die Offensive ist parteiintern umstritten.
FDP versenkt linke Umwelt-Vorstösse...
Nun soll die Partei-Basis ein Machtwort sprechen. Doch schon heute Dienstag standen im Nationalrat zahlreiche Vorstösse zu Umwelt-Themen auf dem Programm.
Die FDP lehnte die linken Anliegen wie erwartet ab. Dabei ging es etwa um Parkplätze für E-Autos oder schärfere Vorschriften bezüglich dem Ausstoss von Schadstoffen.
.. und die SP reagiert im Wahlkampf-Modus
Die SP-Vertreter interpretierten das in den sozialen Medien umgehend als Ende der FDP-Klima-Offensive.
«Grosses Kino: Die Klimawende von Petra Gössi ist am zweiten Sessionstag bereits Geschichte!», feixte Nationalrat Cédric Wermuth.
Und die Zentrale der Genossen giftete: «Der Klima-Frühling der FDP dauerte gerade mal 17 Tage. Dann wurde ihr das grüne Mäntelchen schon wieder zu unbequem.»
Gössi reagiert stinksauer
Nur: Über den wohl entscheidenden letzten Vorstoss stimmte der Rat gar nicht ab. Die SP zog die Motion für die Prüfung einer Flugticketabgabe kurzfristig zurück. Das wiederum erzürnte FDP-Chefin Petra Gössi.
Sie unterstellt den Sozialdemokraten puren Wahlkampf. Schliesslich hätte man die Motion von Priska Seiler Graf unterstützt. Die Reaktionen darauf sind wiederum heftig. SP-Vertreter Fabian Molina holt gar den Hashtag #FuckDePlanet aus der Mottenkiste.
Weiter findet die Linke, dass die Flugticketabgabe im CO2-Gesetz geregelt werden müsse und bereits ein Bericht zum Thema bestehe.
Sicher ist aktuell: Der Wahlkampf 2019 hat definitiv begonnen. Und die Klimapolitik wird die Schweiz noch lange beschäftigen.