Staf Steuervorlage zeigt Differenz bei Basis und Spitze der Grünen
Das Wichtigste in Kürze
- Umfragewerte zeigen breite Zustimmung der Grünen Wählerschaft zur Staf Steuervorlage.
- Eine der Auswertungen zeigt gar einen Elite-Basis-Konflikt.
- Fraktionspräsident Balthasar Glättli erklärt, warum die Nein-Argumente nicht greifen.
Wenn die Grünen nicht wären, würde das Schweizer Stimmvolk wohl gar nicht abstimmen über die Staf Steuervorlage. Die Partei hat massgeblich dazu beigetragen, dass 50'000 Unterschriften für ein Referendum zusammenkommen. Also müssten Grün-Wähler eigentlich Nein stimmen – tun sie aber nicht.
«Die Staf Steuervorlage gilt halt als Lösungs-Vorlage»
Oder zumindest nicht grossmehrheitlich. Je nach Umfrage stimmen die Sympathisanten der Grünen teilweise oder sogar mit knapper Mehrheit Ja zur Staf Steuervorlage. Aus Grüner Sicht nicht logisch, bestätigt Fraktionspräsident Balthasar Glättli: Die kritischen Punkte der Unternehmenssteuerreform seien ja immer noch drin.
Einzig beim AHV-Teil seien die Grünen dafür. Hier ortet Glättli auch die Ursache der verkehrten grünen Welt: «Die Staf Steuervorlage gilt halt als Lösungs-Vorlage». AHV und Unternehmenssteuern auf einen Schlag lösen, das passe halt zu den lösungsorientierten Grünen.
Versteht die Elite die Basis und umgekehrt?
Dass das zu kurz gedacht sei, müsste die Parteispitze ja aber langsam der Wählerschaft verklickert haben. Umfragestatistiker orten deshalb einen Elite-Basis-Konflikt. Sind die gewählten Volksvertreter so abgehoben, dass das Fussvolk sie nicht mehr versteht?
Glättli hinterfragt solche statistischen Interpretationen. angesichts von zwei Umfragen, die zu unterschiedlichen Zahlen kommen. Da könne man nur eins sagen: «Das einzige was sicher ist, ist, dass es drauf ankommt, wie man auswertet.» Jedenfalls werde man nun alles geben, klar zu machen, dass man zur Staf-Steuervorlage Nein stimmen müsse.