Über eine Million Menschen übermässigem Lärm ausgesetzt

Keystone-SDA
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Bern,

Gegenüber 2012 haben sich die Umstände verbessert, besonders dank Sanierungsprogrammen. Aber der Handlungsbedarf ist nach wie vor bestehend.

Lärmschutzwände zwischen Zürich Basel.
Lärmschutzwände senken die Lärmbelastung in entsprechenden Gebieten. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Rund 1,1 Millionen Menschen sind in der Schweiz von übermässigem Strassenlärm betroffen.
  • In der Nacht nimmt der Strassenlärm ab und der Eisenbahn- und Fluglärm zu.

Trotz der Anstrengungen von Bund und Kantonen sind nach wie vor viele Menschen übermässigem Lärm ausgesetzt. Das Bundesamt für Umwelt (Bafu) geht von über einer Million Betroffener aus.

Die Strasse ist mit Abstand das grösste Problem. Gemäss einem am Montag veröffentlichten Lärmmonitoring sind tagsüber rund 1,1 Millionen Menschen Strassenlärm ausgesetzt, der über den gesetzlichen Grenzwerten liegt. 90 Prozent von ihnen leben in Städten und Agglomerationen.

In der Nacht geht der Strassenlärm etwas zurück. Dafür steigt die Belastung durch Eisenbahn- und Fluglärm. Die Zahl der Menschen, die darunter leiden, ist aber deutlich tiefer als beim Strassenlärm.

Nationaler Massnahmenplan

Gegenüber 2012 hat sich die Situation etwas verbessert. Hauptgrund dafür sind genauere Berechnungen. Doch auch Sanierungsprogramme haben Wirkung gezeigt. Seit 2008 konnten rund 120'000 Menschen vor übermässigem Strassenlärm geschützt werden. Beim Bahnlärm waren es 150'000 Menschen zwischen 2000 und 2015.

Laut Bafu bleibt der Handlungsbedarf gross. Es brauche weiterführende Massnahmen, heisst es in einer Mitteilung. Gemäss Prognosen werde die Lärmbelastung weiterhin hoch bleiben, weil sowohl die Bevölkerung als auch die Mobilität zunehme.

Vor diesem Hintergrund hat der Bundesrat Mitte 2017 den nationalen Massnahmenplan zur Verringerung der Lärmbelastung verabschiedet. Er sieht vor, den Lärm vor allem an der Quelle zu bekämpfen, zum Beispiel mit lärmarmen Strassenbelägen oder leisten Güterwagen und Flugzeugen. Weiter sollen Ruhe- und Erholungsräume gefördert werden. Bei der Gestaltung von städtischen Lebensräumen sollen künftig auch akustische Kriterien mit einbezogen werden, schreibt das Bafu.

Lärm stört nicht nur, er gefährdet auch die Gesundheit. Verkehrslärm begünstige Erkrankungen wie Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall, Diabetes und Depressionen, heisst es in der Mitteilung. Lärm in der Nacht verursacht Schlafmangel und damit verbunden verminderte Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit am Folgetag.

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