Viola Amherd setzt bei Mitarbeitern voll aufs Wallis

Der Kanton Wallis fühlt sich zwar oft als Randregion. Dennoch haben Walliserinnen und Walliser einiges zu sagen. Mit Gianni Infantino führt einer den Weltfussballverband FIFA. Und mit Viola Amherd führt eine die Armee.

Die Brigerin überlässt dabei nichts dem Zufall. Nach einem Monat im Amt hat sie heute Donnerstag ihre engsten Mitarbeiter ernannt – und setzt voll auf Bekanntes. Brigitte Hauser-Süess wird ihre persönliche Beraterin.

Die frühere Fachlehrerin am Kollegium Spiritus Sanctus in Brig ist in der Walliser CVP verwurzelt. Die gebürtige Luzernerin arbeitete zuvor bereits für die Bundesrätinnen Eveline Widmer-Schlumpf und Doris Leuthard.

Auch die beiden persönlichen Mitarbeiter stehen Amherd, der ehemaligen Stadtpräsidentin von Brig, geografisch nahe. Der 28-jährige Daniel Floris ist nicht nur Torhüter und Juniorentrainer beim FC Naters, sondern arbeitete für die Bundeshausfraktion der CVP. Dazu war er auch Finanzchef der Jungen CVP.

Ebenfalls aus dem Kanton, wo Weisswein und Raclette fliessen, stammt Sandrine Bossy. Die Politikwissenschafterin war zuvor als Referentin im Generalsekretariat des UVEK tätig. Als einzige im Bunde ist Bossy allerdings im Unterwallis, dem französischsprachigen Teil des Tourismus-Kantons, beheimatet.

Abgerundet wird die Walliser Truppe von Kommunikationschef Renato Kalbermatten. Den Oberwalliser hatte Amherd Ende Dezember schon vor ihrem Amtsantritt vom Mediensprecher zum Chef der Kommunikationsabteilung befördert.

Auf Anfrage mag sich Kalbermatten nicht zur Häufung von hochrangigen VBS-Mitarbeitern aus dem Wallis äussern. Sicher ist: Da auch Armeechef Philippe Rebord Walliser ist, mutieren die Wallisern quasi zu den Beschützern der Schweiz.

Ganz ungewöhnlich ist der Hang zu Bekanntem bei Bundesräten indes auch nicht. Erst heute etwa wurde bekannt, dass SVP-Insider Martin Baltisser von Christoph Blocher in den Stab von Guy Parmelin wechselt.