Volksinitiative gegen Tierversuche hat wohl genügend Unterschriften

Keystone-SDA
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Bern,

110'000 Unterschriften haben die Initianten für ihr Anliegen gegen Tierversuche gesammelt. Demnach dürfte die Volksinitiative wohl zustande kommen.

Prof. Dr. Stefan Schlatt, Medizinische Fakultaet, fuettert eine Makake in einem Gehege
Viele Tiere wurden ohne Tests getötet. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bislang haben 110'000 Bürger eine Volksinitiative für ein Tierversuchsverbot unterzeichnet
  • Die Initiative würde Tierversuche als ein Verbrechen einstufen.

Das Schweizer Stimmvolk dürfte erneut über ein Tierversuchsverbot entscheiden können. Eine entsprechende Volksinitiative ist auf der Zielgeraden.

Das Komitee der Initiative «Ja zum Tier- und Menschenversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt» sammelte bereits über 111'000 Unterschriften, wie dessen Website zu entnehmen ist. 100'000 sind für das Zustandekommen nötig.

Die Sammlung soll indessen weitergehen, wie die Westschweizer Zeitung «Le Matin Dimanche» heute Sonntag unter Berufung auf den Co-Präsidenten des Komitees, Renato Werndli, berichtete. Die Frist läuft bis zum 3. April 2019.

Tierversuche seinen Verbrechen

Die Initiative, die 2017 von St. Galler Bürgern lanciert wurde, fordert, dass Tierversuche als Misshandlung von Tieren und als Verbrechen eingestuft werden.

Es ist nicht die erste Initiative in der Schweiz, die sich mit dem Verbot von Tierversuchen beschäftigt: 1992 wurde eine Vorlage abgelehnt, die eine «drastische und schrittweise Einschränkung der Tierversuche» vorgesehen hätte. 2007 kam im Kanton Genf eine Initiative gegen Tierversuche nicht zustande. Die Schweizer Liga gegen Vivisektion (SLGV) hatte zu wenig Unterschriften eingereicht.

Laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) dürfen Tierversuche in der Schweiz bislang nur durchgeführt werden, wenn «keine Alternativen zur Verfügung stehen». 2017 wurden in der Schweiz demnach 614'581 Tiere für Tierversuche eingesetzt, 2,4 Prozent weniger als noch 2016. Zwei Drittel der Versuchstiere waren Mäuse.

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