Wer ist Heidi Z'graggen?

Christoph Krummenacher
Christoph Krummenacher

Uri,

Die CVP nominiert neben Favoritin Amherd eine weitere Frau. Heidi Z’graggen ist in Polit-Bern noch unbekannt. Wer ist diese Frau, die Amherd herausfordert?

Heidi Z'graggen anlässlich der CVP-Delegiertenversammlung Ende Oktober 2018 in der Messe Luzern.
Heidi Z'graggen anlässlich der CVP-Delegiertenversammlung Ende Oktober 2018 in der Messe Luzern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Heidi Z'graggen ist die zweite CVP-Kandidatin für die Nachfolge von Doris Leuthard.
  • Die Urnerin ist in Bern noch weitgehend unbekannt.
  • Sie hat drei Asse im Ärmel.

Karin Keller-Sutter, seit 2011 im Ständerat. Hans Wicki, seit 2015 im Ständerat. Viola Amherd, seit 2005 Nationalrätin. Die Kandidaten für die Bundesrats-Ersatzwahlen kennen sich in Bundesbern aus. Die vierte Anwärterin ist Heidi Z’graggen. Heidi, wer?

Eine Macherin mit drei Vorteilen

Die Urnerin rutschte etwas überraschend auf das CVP-Ticket für die Ersatzwahl von Aushängeschild Doris Leuthard. Mit Elisabeth Schneider-Schneiter, seit 2010 Nationalrätin, und Peter Hegglin, seit 2015 im Ständerat, standen durchaus spannende Personen zur Auswahl. Die CVP entschied sich für Heidi Z’graggen.

Z’graggen ist – augenscheinlich – eine Frau. Diese banale Feststellung dürfte ein Teil der Antwort sein, warum sie auf dem zweiten Ticketplatz steht. Die CVP will sich als starke Frauenförderin positionieren. Z’graggen ist Urnerin. Auch dies klingt banal, doch: Die CVP geniesst in der Innerschweiz weiterhin grossen Support. Ganz im Gegensatz zur Nordostschweiz, wo die Baslerin Schneider-Schneiter wohnt.

Z’graggen ist konsequent bürgerlich. Damit hat sie Schnittmengen oder zumindest Berührungspunkte zur SVP und FDP. Möglich, dass Z’graggen deshalb in diesem Lager mehr Stimmen abstauben kann, als Amherd, die sich eher im linken Flügel der CVP positioniert.

Eine Frau mit breitem Erfahrungsschatz

Vor acht Jahren wollte die Urnerin ein erstes Mal den Sprung nach Bern schaffen. Sie stellte sich als Ständerätin zur Wahl. Sie verlor gegen einen Parteilosen, weil sie im Wahlkampf sagte, dass sie im Fall einer Wahl Urner Regierungsrätin bleiben wolle. Ein Fauxpas, ähnlich jenem Ende Oktober, als sie einen Fragesteller als «Depp» bezeichnete – während ihr Mikrofon eingeschaltet war.

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Bundesratskandidatin Heidi Zgraggen bezeichnet Fragesteller als Deppen. - Facebook / @CVP.PDC.PPD.PCD

Heidi Z’graggen ist als Regierungsrätin Finanzdirektorin des Kantons Uri. Sie hat damit eine zehnjährige Exekutiverfahrung vorzuweisen. Sie ist ausgebildete Pädagogin und promovierte Politikwissenschaftlerin. Seit 14 Jahren ist sie Regierungsrätin im Kanton Uri und zudem seit diesem Jahr Präsidentin der Natur- und Heimatschutz-Kommission.

Promoviert hatte Z’graggen zum Thema «Professionalisierung von Parlamenten im historischen und internationalen Vergleich». In ihrer Freizeit geht die 52-Jährige in die Natur zum Wandern, Skifahren oder Velofahren oder liest Krimis und historische Romane. Sie ist privat mit dem Zürcher SVP-Kantonsrat Bruno Dobler liiert. Diese SVP-Stimme hat sie zumindest schon.

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