Wer wird Amherds Nachfolger: Ritter und Pfister im Rampenlicht

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Oberwallis,

Mitte-Präsident Gerhard Pfister würdigt Viola Amherd und stellt ihre möglichen Nachfolger vor. Ritter und Pfister stellten sich bei einer Podiumsdiskussion vor.

Viola Amherd
Viola Amherd der Mitte-Partei wurde verabschiedet. - KEYSTONE/Peter Schneider

Mitte-Präsident Gerhard Pfister hat am Samstag vor den Delegierten seiner Partei die Verdienste von Verteidigungsministerin Viola Amherd gewürdigt. Ihre möglichen Nachfolger, Markus Ritter und Martin Pfister, liessen sich bei einer Podiumsdiskussion auf den Zahn fühlen.

«Ich bin froh, haben wir eine umsichtige, vorausschauende und zupackende Bundesrätin in diesen Zeiten des Umbruchs», sagte Parteipräsident Pfister an der Delegiertenversammlung der Mitte in Visp im Wallis, in Amherds Heimatkanton. In den letzten 30 Jahren sei kein Verteidigungsminister so lange im Amt gewesen wie sie: «Ihre Vorgänger haben jeweils bei der ersten Gelegenheit das Departement gewechselt. Viola Amherd aber blieb.»

Der Ende März abtretenden Bundesrätin sei es um die Sicherheit der Schweiz, aber auch um eine offenere und frauenfreundlichere Armee gegangen, so der Zuger Nationalrat.

Amherds Leistungen für die Schweizer Armee

Sie habe erkannt, dass für die Verteidigung der Schweiz die Kooperation mit den Nachbarländern und internationalen Partnern zentral sei. Und ihr sei nach Jahrzehnten erstmals wieder eine Aufstockung des Armeebudgets gelungen. Amherd wurde von den Delegierten mit einer Standing Ovation verabschiedet.

Im Hinblick auf die Nachfolge Amherds rief Pfister die anderen Fraktionen im Bundesparlament dazu auf, sich nun mit den beiden Kandidaten Markus Ritter und Martin Pfister auseinanderzusetzen und sich für einen von ihnen zu entscheiden.

Die Mitte-Fraktion hat die beiden am Freitag erwartungsgemäss auf ihr offizielles Ticket gesetzt und sowohl Ritter als auch Pfister einstimmig zur Wahl empfohlen.

Wer wird der nächste Verteidigungsminister?

Am 12. März entscheidet die Vereinigte Bundesversammlung.

Mitte-Fraktionspräsident Philipp Matthias Bregy (VS) zeigte sich vor den Delegierten überzeugt, dass sowohl Ritter als auch Pfister «exzellente Kandidaten» seien.

Die Luzerner Mitte-Ständerätin Andrea Gmür-Schönenberger fügte in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA hinzu: «Wir haben zwei sehr gute Kandidaten mit unterschiedlichem Profil.»

Ritter decke mehr den ländlichen Raum ab, Pfister eher den städtischen. Sie sei überzeugt, dass das Parlament einen der beiden offiziellen Kandidaten für die Nachfolge von Amherd wählen werde.

Bei einer Podiumsdiskussion erhielten die Delegierten Gelegenheit, die beiden Bundesratskandidaten näher kennenzulernen.

Persönliches und Politisches

Dabei erfuhren sie unter anderem eher Persönliches, so zum Beispiel, dass beide lieber Fondue als Raclette essen, lieber Bergwandern als Schwimmen gehen oder Zeitung lieber in Papierform als digital lesen.

Auch bei Fragen zu sachpolitischen Themen zeigten sich zwischen dem 57-jährigen St. Galler Nationalrat und Bauernvertreter Ritter und dem 61-jährigen Zuger Regierungsrat Pfister keine grossen inhaltlichen Differenzen.

Beide Kandidaten betonten etwa, dass die Schweiz die Tradition der guten Dienste weiter pflegen sollte. Ausserdem sehen beide keine Alternative zum bilateralen Weg.

Die Zukunft des bilateralen Wegs

Ritter betonte, er lege viel Wert auf einen konstruktiven Dialog. Entscheidend seien für den Erfolg der neuen bilateralen Verträge die Fragen zum Lohnschutz, zur Zuwanderung und zum Streitbeilegungsmechanismus und was dies für die direkte Demokratie bedeute.

Pfister erklärte, für die Schweiz seien weder der britische Weg (Brexit) noch ein EU-Beitritt sinnvoll.

Damit die neuen Verträge vom Volk aber auch angenommen würden, sei die Möglichkeit einer Schutzklausel sehr wichtig. Man müsse die Sorgen der Bevölkerung ernst nehmen. Es sei eine zentrale Aufgabe des Bundesrates, dass die Vorlage mehrheitsfähig werde.

Ritter seinerseits unterstrich, für ihn sei es wichtig, nahe bei den Menschen zu sein. Nur im Kollektiv habe man Erfolg. Bundesrat zu sein sei ein schwieriges Amt.

Kommentare

User #5923 (nicht angemeldet)

Ritter der Kokosnuss übernimmt jetzt kommt alles noch viel besser Schwör Alter 😂

User #9705 (nicht angemeldet)

Beide können nicht einmal eine Fremdsprache Für die Politik genügt das

Weiterlesen

Gerhard Pfister
5 Interaktionen
Parteien
Symbolbild
7 Interaktionen
Was tun?

MEHR AUS WALLIS

SP-Parteitag
20 Interaktionen
SP-Parteitag
Bundesrat Jans
19 Interaktionen
Sicherheitspolitik
Podiumsdiskussion
3 Interaktionen
Podiumsdiskussion
Wolf wildhüter
69 Interaktionen
Jagd vorbei