«Wir machen uns als Parlament absolut lächerlich!»
Der Bund erklärt unseren Politikern den Unterschied zwischen Flirten und Grabschen. Das geht SP-Nationalrätin Chantal Galladé zu weit. Das Land habe dringendere Probleme. Sie sei in 14 Jahren im Bundeshaus nie belästigt worden.

Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrätin Chantal Galladé ist seit 14 Jahren im Bundeshaus tätig. Während all diesen Jahren sei sie noch nie belästigt worden.
- Das Parlament mache sich mit den neuen Flirt-Regeln lächerlich, sagt sie zu Nau.
Was ist ein Flirt? Und was bereits sexuelle Belästigung? Das erklärt die Verwaltungsdelegation heute allen Parlamentariern in einem Schreiben - und kündigt die Schaffung einer unabhängigen Stelle an, wo sich «Opfer» melden können.
Auf bürgerlicher Seite ist das Entsetzen gross. Doch auch auf der linken Ratsseite hält sich die Begeisterung teilweise in Grenzen. SP-Nationalrätin Chantal Galladé hält im Gespräch mit Nau fest: «Ich bin seit 14 Jahren im Parlament und habe auch zu bürgerlichen Männern ein sehr entspanntes, kollegiales Verhältnis.» Sie habe sich in dieser Zeit «noch nie» belästigt gefühlt.
Und: «Sollte das doch mal passieren, kann ich mich als gewählte Parlamentarierin bestens selbst wehren.» Für die Zürcherin ist klar: «Mit diesen unsinnigen Flirt-Regeln machen wir uns als Parlament absolut lächerlich! Wir sollten uns besser um die echten Probleme des Landes kümmern.»
Warum die meisten Politikerinnen von Mitte-links auf die neuen Regeln bestehen, lesen Sie in Kürze auf Nau.ch.