Wird ein Grüner Nachfolger von Doris Leuthard?

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Gerüchten zufolge soll CVP-Bundesrätin Doris Leuthard schon im Frühling zurücktreten. Und einer Umfrage zufolge verliert die CVP Wähleranteile. Kann so der Bundesratssitz gehalten werden?

Grünen-Präsidentin Regula Rytz sieht den CVP-Bundesratssitz wackeln, wenn Doris Leuthard zurücktritt.
Grünen-Präsidentin Regula Rytz sieht den CVP-Bundesratssitz wackeln, wenn Doris Leuthard zurücktritt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die CVP verliert laut einer Umfrage an Wähleranteilen und liegt noch knapp vor den Grünen.
  • Gerüchten zufolge soll CVP-Bundesrätin Doris Leuthard bereits im Frühling ihren Rücktritt bekanntgeben.
  • Könnte ihr Nachfolger auch von den Grünen kommen?

Die No-Billag-Abstimmung wolle Doris Leuthard noch gewinnen, und dann kurz danach, spätestens im April, zurücktreten (Nau berichtete). Damit ginge der CVP ein in Umfragen äusserst beliebtes Aushängeschild verloren.

Eine aktuelle Umfrage zeigt aber auch: Die CVP kommt nicht aus der Baisse heraus und verliert in der Wählergunst. Nur gerade 9,1 Prozent wollen noch CVP wählen. Reicht das überhaupt für einen Bundesratssitz?

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Grünen-Präsidentin Regula Rytz im Nau-Interview zur Jahresbilanz 2017: Die Wahlen 2019 sollten abgewartet werden – und dann wollen die Grünen in den Bundesrat. - Nau

Die Grünen sind in den Startlöchern

Gemäss der nirgends festgeschriebenen Zauberformel haben die drei grössten Parteien Anspruch auf je zwei Bundesratssitze, die viertgrösste auf einen. Mit 9,1 Prozent Wähleranteil wäre die CVP aber nur minim grösser als die Grünen mit 7,4 Prozent.

Grünen-Präsidentin Regula Rytz hat im Nau-Interview bereits den Tarif durchgegeben: Wenn die Grünen wie im letzten Jahr weiter zulegen können, habe man Anrecht auf einen Bundesratssitz.

Muss die CVP doch noch mit der BDP fusionieren?

Rein rechnerisch kann so oder so ausser der SVP keine Partei ihre Bundesratssitze wirklich rechtfertigen. Denn 100 Prozent geteilt in sieben gibt 14,3 Prozent – so hätte die FDP knapp einen, die SP 1,3 und die CVP 0,6 Bundesräte.

Um die Machtverteilung in der Regierung besser begründen zu können, müsste sich die CVP fast mit der BDP zusammentun. Oder die Grünen bräuchten Partner, schliessen aber jetzt schon aus, dass dies die Grünliberalen sein könnten. Der CVP nützen könnte auch, wenn Doris Leuthard tatsächlich vor den Wahlen schon zurücktritt und solche Rechenspiele spekulativ bleiben – sofern dieses Gerücht denn wirklich stimmt.

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