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Witwenrente: Bundesrat plant tiefgreifende Reform

Gerrit Fredrich
Gerrit Fredrich

Bern,

Die Schweizer Regierung hat eine umfassende Anpassung der Witwenrente angekündigt.

strassburg Witwenrente
Die Schweizer Gesetzgebung zur Wittwerrente ist laut dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg diskriminierend. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER

Diese Reform der Witwenrente soll die Gleichbehandlung der Geschlechter sicherstellen und das System an moderne Familienstrukturen anpassen. Die Pläne sorgen für kontroverse Diskussionen.

Wie «Watson» berichtet, sollen Witwen und Witwer künftig nur noch bis zum 25. Altersjahr des jüngsten Kindes eine Rente erhalten.

Findest du es richtig, dass die lebenslangen Witwenrenten gestrichen werden?

Das Nachrichtenportal zitiert den Bundesrat: «Bisher bekommen Frauen lebenslang eine Rente». Diese Änderung markiert einen Paradigmenwechsel in der Schweizer Sozialpolitik.

Die Reform zielt auf Gleichberechtigung ab, denn Witwer erhalten sie nur bis zur Volljährigkeit des jüngsten Kindes. Diese Ungleichbehandlung wurde vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kritisiert.

Witwenrente: Finanzielle Auswirkungen und Übergangsregelungen

Der Bundesrat betont die Notwendigkeit der Reform. «SRF» zitiert die Regierung: «Mit der neuen Regelung sollen Hinterbliebene gezielt unterstützt werden, solange sie unterhaltsberechtigte Kinder haben».

Die Reform hat auch finanzielle Konsequenzen. Bis ins Jahr 2030 soll sie eine Verringerung der AHV-Ausgaben um rund 350 Millionen Franken zur Folge haben.

Witwenrente Bundesrat
Der Bundesrat kürzt die Witwenrente. (Symbolbild) - keystone

Diese Einsparungen sind ein wichtiger Aspekt der Vorlage. Für bestehende Renten gibt es Übergangsregelungen.

Die bereits laufenden Renten von über 55-jährigen Witwen und Witwern werden allerdings weiter bezahlt. Diese Regelung soll Härtefälle vermeiden.

Kritik und Bedenken der Betroffenen

Die geplanten Änderungen stossen auf Widerstand. «Blick» zitiert Andrea Huber, eine betroffene Witwe: «Das ist eine Sparübung auf dem Buckel der Witwen».

Sie betont die bereits bestehenden finanziellen Herausforderungen für Verwitwete. Die Reform berücksichtigt laut Kritikern nicht die komplexe Realität.

Witwerrente
Weil seine Tochter volljährig wurde, erhielt ein Witwer keine Witwerrente mehr. - DPA

Sandra Nussbaum vom Verein Aurora berichtet: «Wenn mein Sohn 25 wird, bin ich 54 – dann fällt meine Witwenrente ersatzlos weg».

Diese Situation könnte viele Betroffene in finanzielle Schwierigkeiten bringen. Der Verein Aurora fordert Nachbesserungen.

«Blick» zitiert Nussbaum: «Bereits gesprochene Renten dürfen aber nicht gestrichen werden, da geht es um Rechtssicherheit». Zudem werden längere Übergangsfristen gefordert.

Kommentare

User #5703 (nicht angemeldet)

Ich hoffe, es kommt zu einer Volksabstimmung, dass wird diese Thema beerdigt!

User #1063 (nicht angemeldet)

Der Regierung kommt die Entscheidung des Bundesgerichtshofs gerade so richtig, so schön entgegen (in ihrer Feigheit). Sie trifft mit einer ungeheuren Selbstherrlichkeit und Arroganz Sparentscheidungen auf dem Buckel der wirtschaftlich gesehen Schwächsten in unserer Gesellschaft. Das ist ein Armutszeugnis und das Vertrauen der Bevölkerung in unsere Regierung/Bundesrat verschwindet vollkommen. Anstatt dass zb. Witwer auch eine Rente erhalten könnten(das wäre auch eine gerechte Option), wird mit einer unglaublichen Ingnoranz und arroganten Selbstherrlichkeit entschieden. Es gibt viele andere Bereiche, wo gespart werden könnte, aber da wirken die Lobbys und der Eigennutz der Regierung wohl stärker…

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