Zirkus ohne Wildtiere findet breite Unterstützung bei Politikern

Am Donnerstag wurde dem Bundesrat eine Petition mit 70'000 Unterschriften überreicht. Gefordert wird ein Verbot von Wildtieren im Zirkus. Damit rennen die Tierschützer im Parlament offene Türen ein.

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Politiker unterstützen die Petition für ein Wildtierverbot im Zirkus. Jetzt folgt der Vorstoss im Parlament. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Petition mit 70'000 Unterschriften fordert ein Verbot von Wildtieren in Zirkussen.
  • Das Anliegen stösst im Parlament auf viel Goodwill.
  • Nicht begeistert von dieser Forderung sind der Direktor des Zirkus Royal und auch Fredy Knie jun.

Bereits im 2015 wurde von der Grünliberalen Nationalrätin Isabelle Chevalley eine Motion eingereicht, welche eine Festlgeung der im Zirkus zulässigen Tieren forderte. Die Motion verlief sich jedoch im Sand, obwohl mehrere Politiker von rechts bis links unterschriben hatten. «Es ist ein starkes Zeichen der Bevölkerung an die Politik», sagt SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler zu den 70'000 Unterzeichnenden.

Beengte Platzverhältnisse, ständiger Standortwechsel, lange Transportwege und fragwürdige Dressurmethoden. All das wird den Zirkussen vorgeworfen, welche noch Wildtiere halten.

Gestern wurde dem Bundesrat eine Petition mit 70'000 Unterschriften übergeben. Die Petition fordert, das es in Zukunft ein Verbot für Wildtiere im Zirkus gibt. Lanciert wurde diese von verschiedenen Tierschutzorganisationen wie Vier Pfoten oder Stiftung für das Tier im Recht (Nau berichtete).

«Es ist teilweise Quälerei»

Tierschutzorganisationen haben gestern dem Bundesrat eine Petition mit 70'000 Unterschriften übergeben. Diese fordert ein Verbot für Wildtiere im Zirkus (Nau berichtete).

«Tiger sollen Antilopen jagen»

«Es ist ein starkes Zeichen der Bevölkerung an die Politik», sagt SVP-Nationalrätin Andrea Geissbühler zu Nau. Sie sieht aber keinen dringenden Handlungsbedarf, da die meisten Zirkusse bereits jetzt keine Wildtiere mehr zeigten.

Anders der grünliberale Nationalrat Beat Flach: Die Politik müsse handeln. Ein entsprechender Vorstoss sei Parlament leider sei leider «in den Tiefen von Bundesbern verloren gegangen». Dass heutzutage Kinder keine durch Feuerreifen springende Tiger mehr sehen dürften, sei nicht weiter schlimm, sagen die beiden Tierfreunde im Nau-Video. «Tiger sollen Antilopen jagen», findet Flach.

Zirkusse: Abschaffung unnötig

Nicht einverstanden mit der Forderung der Tierschützer sind der Direktor des Zirkus Royal, Oliver Skreinig. Auch Fredy Knie jun. ist gegen die Abschaffung von Wildtieren im Zirkus.

Der Zirkus Royal will künftig wieder mit Raubkatzen auftreten und der Zirkus Knie hat die Elefanten nur aus dem Programm genommen, um sie für Zuchtzwecke zu verwenden. Dafür zeigt die Familie Knie jetzt Nummern mit synchron fliegenden Drohnen (Nau berichtete).

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