Zu gross für Hangar: Bundesratsjet statt in Belp BE in Payerne VD
Der neue Bundesratsjet ist zu gross für den Hangar in Bern-Belp und wird vorerst in Payerne untergestellt.
![bundesratsjet](https://c.nau.ch/i/KWOO3e/900/bundesratsjet.jpg)
Der neue Bundesratsjet passt nicht in den bestehenden Hangar des Bundes auf dem Flughafen Bern-Belp. Er ist dafür zu gross. Deshalb wird das Flugzeug voraussichtlich während der nächsten zwei Jahre auf dem Militärflugplatz von Payerne VD untergestellt.
Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) bestätigte am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA indirekt mehrere Medienberichte, laut welchen die Bombardier Global 7500 wegen ihrer Grösse nicht in die vorhandenen Gebäude des Bundes in Bern-Belp passt.
Eine Mediensprecherin schrieb, aufgrund der Anforderungskriterien an das neue Staatsluftfahrzeug sei von Anfang an festgestanden, dass für alle infrage kommenden Flugzeugtypen bauliche Massnahmen in Bern-Belp erforderlich seien.
Neuer Hangar am Flughafen Bern-Belp soll historischen Bau ersetzen
In zwei Jahren soll nämlich auf dem Belpmoos ein neuer Hangar für den neuen Bundesratsjet zur Verfügung stehen. Auf Anfrage bestätigte der Direktor des Flughafens Bern-Belp, Urs Ryf, dass die Flughafenbetreiberin dem Bund ein Angebot für die Miete eines neuen Hangars vorgelegt habe.
Diese neue «Flugzeug-Garage» soll einen Hangar aus der Gründerzeit des Flughafens Bern-Belp ersetzen. Seit bald drei Jahren verfüge die Flughafen Bern AG über eine Abbruchbewilligung für den bald hundertjährigen Hangar und auch über eine Baubewilligung für den Neubau. Die Flughafen Bern AG rechnet mit Baukosten von mehreren Millionen Franken.
Armasuisse gibt vage Auskünfte
Weitere Fragen zur Unterbringung des Bundesratsjets beantwortete Armasuisse nur summarisch. Etwa, ob bei der Planung der Stationierung des Bundesratsjets Fehler gemacht worden seien. Die Stationierung des Jets in Payerne statt in Bern-Belp stelle für dessen Einsatz kein Problem dar.
Bei der Präsentation des neuen Flugzeugs Ende Januar in Bern-Belp hatte Armasuisse bereits bekannt gegeben, der Jet werde draussen parkiert. Bei Bedarf könne das Flugzeug auch in Payerne VD untergebracht werden. Stationiert werde es aber in Bern-Belp, hiess es damals.
Kosten für neuen Bundesratsjet rund 103 Millionen Franken
Der neue Bundesratsjet ersetzt die 23-jährige Cessna Citation Excel 560XL in der Flotte des Lufttransportdienstes ersetzen. Mit seinen 19 Sitzplätzen zählt das Bombardier-Flugzeug fünf mehr als die Cessna. Für die Crew gibt es neu ein Ruheabteil.
Mit 13'000 Kilometern Reichweite kommt die Bombardier fast doppelt so weit wie ihre Vorgängerin Cessna. Sie verschaffe der Schweiz mehr Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit, hiess es bei der Präsentation des Flugzeugs.
Die Kosten für die Beschaffung des neuen Flugzeugs gab Armasuisse mit rund 103 Millionen Franken an. In diesem Betrag enthalten seien die Ausbildung von Piloten und Bodenpersonal, Ersatzteile, Bodenmaterial und die Mehrwertsteuer.
Lufttransportdienst-Jets auch für Evakuierungen und Katastrophenhilfe im Einsatz
Die Jets des Lufttransportdienstes kommen nicht nur bei Bundesratsreisen. Sondern auch beim Transport von anderen Magistratspersonen, bei Evakuationen, der Soforthilfe bei Umweltkatastrophen sowie in humanitären Notlagen im Ausland zum Einsatz. In mehreren Medien war am Dienstag und Mittwoch auch zu lesen, die Start- und Landepiste in Bern-Belp sei zu kurz für einen Start des neuen Bundesratsjets mit maximaler Beladung.
Dazu sagte Flughafendirektor Urs Ryf, bei Maximalbeladung sei die Belper Piste, welche 1730 Meter lang ist, für den Bundesratsjet rund fünfzig Meter zu kurz. Fast täglich landeten in Bern-Belp aber Businessjets vom Typ des neuen Bundesratsflugzeugs.
Diese kämen mitunter von weit hier, etwa aus San Francisco in den USA. Die Einschränkungen durch die Belper Pistenlänge auf diesen Flugzeugtyp seien sehr gering. «Bei vielleicht einem bis zwei Starts pro Jahr wird die Beladung des Bundesratsjet am Limit sein», sagt Ryf.