Amnesty fordert Rückführung von 27.000 Kindern von Dschihadisten aus syrischem Lager
Amnesty International (ai) hat die Rückführung von mindestens 27.000 Kinder mutmasslicher Dschihadisten aus mehr als 60 Ländern gefordert, die unter unmenschlichen Bedingungen im nordostsyrischen Flüchtlingslager Al-Hol leben.
Das Wichtigste in Kürze
- Organisation prangert unmenschliche Zustände in Al Hol an.
Die Minderjährigen seien willkürlich ihrer Freiheit beraubt und lebten in einem Klima der allgegenwärtigen Gewalt, erklärte die internationale Menschenrechtsorganisation am Dienstag. Sie seien hilflos dem «Elend, traumatisierender Erfahrungen und dem Tod ausgeliefert», fügte Syrien-Expertin Diana Semaan hinzu.
Die Regierungen dürften nicht länger ihre Verpflichtungen gegenüber den Menschenrechten «mit Füssen treten», erklärte Amnesty International. Sie müssten das Recht der Kinder auf «Leben, Überleben und Entwicklung» respektieren und rasch und «mit höchster Priorität» ihre Rückkehr in die Heimatländer ermöglichen.
Seit dem Fall der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im März 2019 werden in Al-Hol zehntausende Menschen festgehalten. Zu ihnen gehören viele Frauen und Kinder, die mit dem IS in Verbindung stehen, aber auch andere, die vor dem Konflikt geflüchtet waren und nun in dem von einer kurdischen Polizeieinheit kontrollierten Lager gestrandet sind. Nur syrischer Lagerinsassen erhalten gelegentlich die Erlaubnis, das Lager für immer zu verlassen.