Angela Merkel möchte statt der Wehrpflicht lieber ein freiwilliges soziales Jahr einführen. In Bezug auf die Renten–Stabilisierung ruft sie zur Vorsicht auf.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterhält sich im Deutschen Bundestag mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (l, CSU), und mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (r, SPD).
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) unterhält sich im Deutschen Bundestag mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (l, CSU), und mit Bundesfinanzminister Olaf Scholz (r, SPD). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeskanzlerin will die deutsche Wehrpflicht nicht wieder einführen.
  • Zur Stabilisierung der Renten meint sie: «Bitte keine Unsicherheit schüren».
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Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich gegen die Rückkehr Deutschlands zur Wehrpflicht ausgesprochen und denkt stattdessen an einen Rechtsanspruch auf ein freiwilliges soziales Jahr für junge Menschen. «Ich möchte die Wehrpflicht nicht wieder einführen», sagte die CDU-Politikerin am Sonntag im ARD-Sommerinterview.

Sie halte die Debatte über das von CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer angeregte Dienstjahr aber für wichtig, sagte Merkel. Ziel sei dabei nicht, Lückenbüsser für nicht vorhandene Pflegekräfte zu finden.

Stabilisierung der Renten bis 2040

Unterdessen verschärfte sich in der deutschen Regierungskoalition aus CDU/CSU und SPD der Streit über eine längere Stabilisierung der Renten bis ins Jahr 2040. Merkel verlangte von der SPD: «Bitte keine Unsicherheit schüren.» Bis 2025 gebe es gemäss Vereinbarungen der Koalition sowieso «absolute Klarheit», für die Zeit danach seien Vorschläge einer Kommission abzuwarten.

Vizekanzler Olaf Scholz von der SPD verteidigte seinen Vorstoss für Garantien bis 2040 und warnte vor Panikmache etwa bei steigenden Bundeszuschüssen.

Der Rente gehe es wegen der positiven Arbeitsmarktlage gut, sagte Merkel, die Renten stiegen. Die Rentner sollten auch über 2030 hinaus am Wohlstand teilhaben, zugleich dürfe man Jüngere nicht überlasten. Hier gelte es, «eine richtige Balance» zu finden. Sie werde erst eine Aussage treffen, «wenn wir alle Daten und Fakten beieinander haben», sagte Merkel mit Blick auf die gerade eingesetzte Expertenkommission.

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