Der Iran hat vor der israelischen Haustür militärisch aufgerüstet. Israel fühlt sich von seinem Erzfeind bedroht. In Syrien kommt es zu einer Reihe schwerer Explosionen.
Eine Serie von schweren Explosionen hat am Sonntagabend in Syrien mehrere Stützpunkte der Armee und iranischer Milizen erschüttert.
Eine Serie von schweren Explosionen hat am Sonntagabend in Syrien mehrere Stützpunkte der Armee und iranischer Milizen erschüttert. - Dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Angriffe auf Syrien verstärken die Angst vor einem Konflikt zwischen Iran und Israel.
  • Teheran gehört zu den wichtigsten Verbündeten des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad.
Ad

Schwere Raketenangriffe in Syrien haben die Sorge vor einem direkten militärischen Konflikt zwischen Israel und dem Iran geschürt. Bei den Attacken am späten Sonntagabend auf Militärziele in mehreren Teilen des Landes wurden der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte zufolge mindestens 26 Menschen getötet und 60 weitere verletzt. Verschiedene Staatsmedien äusserten die Vermutung, Israel stecke hinter den Angriffen und habe iranische Stellungen bombardieren wollen.

Israels Militär äusserte sich nicht. Geheimdienstminister Israel Katz forderte jedoch: «Der Iran muss sich aus Syrien zurückziehen». Israel habe auf allen Ebenen eindeutig klargemacht, dass es dem Aufbau einer iranischen Front im Norden Syriens nicht zustimmen wird. Man werde «alles unternehmen, was notwendig ist».

Israels Geheimdienstminister Israel Katz.
Israels Geheimdienstminister Israel Katz. - Keystone

Der russische Präsident Wladimir Putin und sein französischer Amtskollege Emmanuel Macron bekräftigten am Montag bei einem Telefonat ihren Willen, am Atomabkommen mit dem Iran festzuhalten. Das teilte der Kreml in Moskau am Montag mit.

US-Präsident Donald Trump muss bis zum 12. Mai entscheiden, ob von den USA ausgesetzte Sanktionen gegen den Iran ausser Kraft bleiben. Dies wird de facto auch als Entscheidung über den Verbleib der USA in dem Abkommen angesehen.

Teheran hat jedoch mehrfach betont, dass es nicht zu einer Nachverhandlung bereit ist. Am Montag sagte Vizeaussenminister Abbas Araghchi sogar, das Abkommen sei angesichts eines ausbleibenden wirtschaftlichen Aufschwungs in seiner derzeitigen Form nicht mehr tragbar.

Baschar al-Assad (l), Präsident von Syrien, mit Ali Akbar Velayati, einem Berater des obersten Führers des Iran.
Baschar al-Assad (l), Präsident von Syrien, mit Ali Akbar Velayati, einem Berater des obersten Führers des Iran. - Dpa

Teheran ist neben Russland und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah der wichtigste Verbündete des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Der Iran hatte in den vergangenen Monaten seine militärische Präsenz im Land weiter ausgebaut und unter anderem viele Waffen nach Syrien geschickt.

Ex-Militärgeheimdienstchef Jadlin sieht das Risiko einer direkten und offenen Konfrontation zwischen Israel und dem Iran. Gleichzeitig hält er es für möglich, dass Teheran angesichts des starken Drucks seine Kräfte in Syrien wieder reduzieren könnte.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

MenschenrechteEmmanuel MacronKremlDonald TrumpBaschar al-AssadHisbollah