Ankara und Teheran verurteilen Annäherung zwischen Israel und Emiraten als «Verrat»

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Deutschland,

Die diplomatische Annäherung zwischen Israel und den Vereinigten Arabischen Emirate ist von westlichen Staaten durchweg positiv aufgenommen worden, während der Iran und die Türkei von «Verrat» sprachen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Aussenminister Maas lobt Annäherung als «historischen Schritt».

Bundesaussenminister Heiko Maas (SPD) begrüsste die Annäherung am Freitag als «wichtigen Beitrag zum Frieden in der Region». Teheran hingegen verurteilte sie als «strategische Dummheit» - Ankara drohte sogar, seinen Botschafter aus Abu Dabi abzuziehen.

Er habe seinem israelischen Kollegen Gabi Aschkenasi bereits in einem Telefonat «zu diesem historischen Schritt gratuliert», erklärte Maas in Berlin. Der Minister bezeichnete es als «gut, dass die israelische Regierung ihre Annexionspläne suspendiert». Maas fügte hinzu: «Wir halten an unserer Position fest, dass nur eine verhandelte Zweistaatenlösung dauerhaften Frieden im Nahen Osten bringen kann.»

Auch die EU begrüsste die Annäherung zwischen Jerusalem und Abu Dhabi. Die Vereinbarung sei für die Stabilisierung der Region wichtig. «Die Normalisierung wird für beide Seiten von Vorteil sein», sagte EU-Sprecherin Nabila Massrali. Zuvor hatte auch UN-Generalsekretär António Guterres die Annäherung als wichtigen Schritt gelobt.

Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate hatten am Donnerstag die Aufnahme diplomatischer Beziehungen verkündet. Die Übereinkunft zwischen beiden Staaten sieht darüber hinaus vor, dass Jerusalem vorerst auf die umstrittenen Annexionen im Westjordanland verzichtet. Ein im Januar von US-Präsident Donald Trump vorgelegter Nahostplan hatte Israel grünes Licht für die Pläne zur Annexion gegeben, was international scharf kritisiert wurde und grosse Sorge auslöste.

Die Regierung Teheran kommentierte die geplante Annäherung mit scharfer Kritik. Das Vorhaben werde die «Achse des Widerstands in der Region» nur stärken, erklärte das iranische Aussenministerium am Freitag. Weder das «unterdrückte Volk Palästinas» noch die «freien Nationen der Welt» würden die Normalisierung von Beziehungen zum «kriminellen israelischen Besatzerregime» verzeihen, hiess es in einer Erklärung.

Die Türkei drohte wegen der Vereinbarung damit, ihren Botschafter aus den Vereinigten Arabischen Emiraten abzuziehen. «Ich habe dem Aussenminister eine Anordnung erteilt. Ich sagte, wir könnten die diplomatischen Beziehungen mit der Regierung in Abu Dhabi aussetzen oder unseren Botschafter abziehen», sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan vor Journalisten.

Zuvor hatte bereits das türkische Aussenministerium den arabischen Staat scharf kritisiert. Die Emirate hätten aus Eigeninteresse die Palästinenser verraten. «Nun versuchen die Emirate das als einen Akt der Selbstaufopferung für Palästina darzustellen», erklärte das Aussenministerium. Die Türkei und die Emirate sind wegen des Bürgerkriegs in Libyen verfeindet. Während Ankara die Regierung in Tripolis militärisch unterstützt, steht die Regierung in Abu Dhabi auf der Seite von General Chalifa Haftar.

Zuvor hatte auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas die Vereinbarung verurteilt. Er bezeichnete die Annäherung als «Aggression» und «Verrat an Jerusalem».

Die Emirate sind nach Ägypten und Jordanien erst das dritte arabische Land, das diplomatische Beziehungen zu Israel aufnimmt. Die Vereinbarung war unter Vermittlung Washingtons zustande gekommen und soll in etwa drei Wochen im Weissen Haus unterzeichnet werden.

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