Verglichen mit dem Jahr 2010 sind die gesamten Verkehrskosten um vier Prozent gestiegen. Mit einem Plus von 14 Prozent ging es beim Luftverkehr stark nach oben.
Verkehrskosten in der Schweiz: Zwischen 2010 und 2015 nahmen diese um vier Prozent zu. BfS-Direktor Georges-Simon Ulrich, erklärt die Hintergründe. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Jahr 2015 verursachte der Verkehr in der Schweiz Kosten von fast 90 Milliarden Franken.
  • Damit sind die Verkehrskosten zwischen 2010 und 2015 um 4 Prozent gestiegen.
  • Der stärkste Anstieg verzeichnet der Luftverkehr mit einer Kostenzunahme von 14 Prozent.
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Wir steigen morgens in den Bus, fahren mit dem Auto übers Wochenende weg oder fliegen in den Ferien ans Meer. Wir wollen mobil sein: In der Luft, auf der Strasse oder den Schienen, dies verursacht hohe Kosten.

Innerhalb von fünf Jahren sind die Verkehrskosten in der Schweiz um vier Prozent angestiegen. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 89,7 Milliarden Franken ausgegeben, wie die Berechnungen des Bundesamts für Statistik, kurz BfS, zeigen.

Strasse gilt als teuerster Verkehrsträger

Der mit Abstand teuerste Verkehrsträger ist die Strasse. Sie verursacht mit 72 Milliarden Franken rund 80 Prozent der gesamten Verkehrskosten. Über 60 Prozent davon oder rund 44 Milliarden Franken entfielen auf Anschaffung, Betrieb und Unterhalt der Fahrzeuge. 10 Milliarden Franken kosteten Unfälle, 9,4 Milliarden Franken Umwelt- und Gesundheitsschäden und 8,6 Milliarden Franken die Strasseninfrastruktur.

Im Vergleich dazu fallen die Kosten der übrigen Verkehrsträger bescheiden aus. Die gesamten volkswirtschaftlichen Kosten des Schienenverkehrs beliefen sich 2015 auf knapp 11 Milliarden Franken. Der Luftverkehr schlug mit 6,4 Milliarden Franken zu Buche, der Verkehr zu Wasser mit 344 Millionen Franken.

Stärkster Anstieg im Luftverkehr

«Die Verkehrskosten sind nicht in allen Bereichen gleich angestiegen», erklärt BfS-Direktor Georges-Simon Ulrich. Stark nach oben ging es vor allem beim Luftverkehr (14%). Gefolgt vom Schienenverkehr (12%) haben die Verkehrskosten in der Luft somit prozentual am stärksten zugenommen.

Wachstumstreiber war laut BfS der starke Anstieg der Flugpassagiere. Im Jahr 2015 sind 27 Prozent mehr Personen in den Flieger gestiegen, als noch im Jahr 2010.

Interview mit Georges-Simon Ulrich, Direktor BfS. - Nau

«Fliegen schient als Verkehrsmittel sehr attraktiv zu sein», so Ulrich. Er müsse aber auch sagen, dass im Flugverkehr stark optimiert wurde. «Beispielsweise bei der Auslastung von Flugzeugträgern. Und auch wenn eine Destination nicht oft angeflogen wird, wird diese schnell wieder gestrichen.»

Zugfahren kommt den Staat teuer zu stehen

Die Strasse mag zwar mit Abstand der teuerste Verkehrsträger sein und in absoluten Zahlen die Allgemeinheit am stärksten belasten. Doch anteilsmässig kommen die Strassennutzer mit 86 Prozent für den grössten Teil der Kosten selber auf. Beim Luftverkehr sind es noch 81 Prozent, beim Schienenverkehr hingegen nur 46 Prozent.

SBB Zug SP
Die SBB erklärt auf Anfrage, sie erhalte «vereinzelte» Rückmeldung zum lauten Ton der Türen. - keystone

Für 43 Prozent der Kosten des Schienenverkehrs kommt die öffentliche Hand auf, für 10 Prozent die Allgemeinheit. Dabei handelte es sich um Personen, die am Verkehr nicht direkt beteiligt sind, die aber unter den negativen Auswirkungen zu leiden haben.

Kosten für Strassenverkehr steigen

Das Bundesamt für Statistik hat die Kosten und die Finanzierung des Verkehrs 2010 erstmals umfassend erhoben. Seither beobachtet es einen starken Anstieg der Kosten. Zwischen 2010 und 2015 wurde der Luftverkehr 14 Prozent teurer, der Schienenverkehr 12 Prozent, der motorisierte Strassenverkehr aber nur 2 Prozent.

Um die Verkehrskosten in der Schweiz zu minimieren, müsste der Verkehr unattraktiver gestaltet werden. Ob und wie man das angehen möchte, ist laut Georges-Simon Ulrich eine politische Frage.

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