Bundeswehr verlegt 35 Soldaten aus dem Irak nach Jordanien und Kuwait

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Deutschland,

Nach der Bundeswehr zieht auch die Nato wegen der Spannungen in der Golfregion einen Teil ihrer Soldaten aus dem Irak ab. Es würden «alle notwendigen Vorkehrungen zum Schutz» des Personals getroffen, teilte ein Nato-Sprecher am Dienstag mit.

Airbus-Transportflugzeug der Bundeswehr
Airbus-Transportflugzeug der Bundeswehr - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Nato verkündet wegen dramatisch gestiegener Spannungen Teilabzug.

«Dazu gehört die vorübergehende Verlegung einiger Mitarbeiter an verschiedene Standorte innerhalb und ausserhalb des Irak.» Zuvor hatte bereits die Bundeswehr mitgeteilt, dass insgesamt 35 deutsche Soldaten aus Tadschi und Bagdad nach Jordanien und Kuwait geflogen worden seien.

Die Nato hatte die Ausbildung irakischer Soldaten wegen der Spannungen am Wochenende bereits ausgesetzt. «Bei allem, was wir tun, steht die Sicherheit unseres Personals an erster Stelle», erklärte der Nato-Sprecher. Er machte keine Angaben zum Umfang des Abzugs aus dem Irak und verwies auf Sicherheitsgründe. Die Nato bildet seit Anfang 2017 im Irak Sicherheitskräfte aus. Der Einsatz umfasste zuletzt rund 500 Soldaten, die meisten aus Kanada.

Der Nato-Sprecher bekräftigte, das Bündnis sei «bereit, unsere Ausbildung und den Aufbau von Kapazitäten fortzusetzen, wenn es die Situation erlaubt». Die NATO sei «dem Kampf gegen den internationalen Terrorismus stark verpflichtet».

Auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) bekräftigte, Deutschland wolle gemeinsam mit seinen Partnern an dem internationalen Einsatz zur Bekämpfung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) festhalten.

Die 32 im zentralirakischen Tadschi stationierten Bundeswehr-Soldaten wurden nach Jordanien verlegt, nachdem ihre Ausbildungsmission ohnehin seit Freitag vorübergehend eingestellt worden war. Drei weitere Bundeswehrsoldaten wurden aus der Hauptstadt Bagdad nach Kuwait gebracht, wo sich ein Teil des Hauptquartiers der US-geführten Koalition befindet. Die ausgeflogenen Soldaten könnten «jederzeit» zurückverlegt werden, wenn die Ausbildungsmission im Irak wieder aufgenommen werden solle, teilte die Bundeswehr mit.

In Erbil, der Hauptstadt der autonomen Kurdenregion im Nordirak, verbleiben bis auf weiteres 117 Bundeswehrsoldaten, wie ein Sprecher des Einsatzführungskommandos sagte. An diesem Donnerstag wollen sich die Bundestagsausschüsse für Auswärtiges und Verteidigung mit der Lage im Irak befassen.

Frankreich hat derzeit keine Absicht, seine Truppen aus dem Irak abzuziehen, wie die Nachrichtenagentur AFP aus der Regierung erfuhr. Im Rahmen der internationalen Anti-IS-Koalition sind derzeit rund 200 französische Soldaten in dem Land stationiert, davon 160 für die Ausbildung der irakischen Armee.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly schrieb im Kurzbotschaftendienst Twitter, der Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) habe für Paris weiter «Priorität». Angesichts der Spannungen im Irak sei der Schutz für die Militärangehörigen aber verstärkt worden.

Die Spannungen in der Region waren in den vergangenen Tagen dramatisch eskaliert. Grund war die Tötung des iranischen General Kassem Soleimani durch einen gezielten US-Drohnenangriff im Irak. Der Iran will nun Vergeltung üben. Das irakische Parlament forderte, dass die ausländischen Truppen das Land verlassen müssten, die dort vor allem wegen des US-geführten Kampfes gegen die IS-Miliz stationiert sind.

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