China und USA greifen sich im UN-Sicherheitsrat scharf an
Besonders der chinesische Botschafter Zhang Jun sorgte im UN-Sicherheitsrat für Aufsehen: Die USA hätten ein «politischen Virus» verbreitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Während Corona verschlechterten sich die Beziehungen zwischen den USA und China.
- Im UN-Sicherheitsrat griffen sich nun die beiden Grossmächte verbal an.
- Laut China hätten die USA ein «politisches Virus» verbreitet.
China und die USA haben sich im UN-Sicherheitsrat gegenseitig mit ungewöhnlich scharfen Vorwürfen überzogen. Besonders der chinesische Botschafter Zhang Jun sorgte mit direkten Worten für Aufsehen.
«Die Vereinigten Staaten haben ein politisches Virus verbreitet». Das sagte Zhang am Donnerstag bei einer Sitzung des mächtigsten UN-Gremiums zur globalen Sicherheit in der Corona-Pandemie.
USA hätten Spaltung geschaffen
Die USA hätten mit ihren Vorwürfen gegen China globale Konfrontation und Spaltung geschaffen. Die Trump-Regierung sei für jedes Covid-19-Todesopfer allein verantwortlich und in der Welt komplett isoliert. Probleme würden nicht gelöst, indem man andere beschuldige. «Genug ist genug, Sie haben schon genug Ärger in die Welt gebracht», so Zhang.
Zuvor hatte die amerikanische UN-Botschafterin Kelly Craft ihrerseits harsche Worte an den Sicherheitsrat gerichtet. Deren Mitgliedsstaaten hatten ihre Vorträge ihrer Ansicht nach für nationale politische Zwecke missbraucht.
«Schande über Sie alle. Ich bin erstaunt und vom Inhalt der heutigen Diskussion angewidert. Tatsächlich bin ich ziemlich beschämt für diesen Rat.» Später bekräftigte sie die US-Position, China habe die Welt trotz besseren Wissens beim Coronavirus belogen und dessen Ausbreitung damit vorangetrieben.
In den vergangenen Monaten hatten sich die Beziehungen zwischen den USA und China auch wegen der Corona-Pandemie massiv verschlechtert. US-Präsident Donald Trump hatte das Coronavirus unter anderem wiederholt als «China-Virus» bezeichnet. Der Konflikt berührt mittlerweile fast jeden Aspekt der Beziehungen zwischen den beiden Grossmächten.