Christlich Demokratische Union Deutschlands wählt Merz als Vorsitz
95 Prozent der Delegierten der CDU stimmten für Friedrich Merz als neuer Bundesvorsitzender der Partei.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Wahl von Merz galt nach einer Mitgliederbefragung der CDU im Dezember als Formsache.
- Bei zwei früheren Anläufen auf den Parteivorsitz hatte er verloren.
- Die Entscheidung des digitalen Parteitags muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
Eine grosse Mehrheit der Delegierten der CDU wählte Friedrich Merz zum Nachfolger von Armin Laschet.
Die CDU hat den Wirtschaftspolitiker zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Bei einem digitalen Bundesparteitag stimmten am Samstag 915 von 983 Delegierten für den 66-Jährigen, 16 enthielten sich.
Die Partei errechnete daraus eine Zustimmung von 94,62 Prozent. Die Entscheidung muss noch formal per Briefwahl bestätigt werden. Deren Ergebnis soll am 31. Januar verkündet werden.
Nur CDU-Führung vor Ort anwesend
Wegen der Corona-Pandemie war nur die engste Führungsriege der CDU in der Parteizentrale in Berlin anwesend. Die Delegierten stimmten online ab. Merz war im Dezember in der ersten Mitgliederbefragung der CDU zum Parteivorsitz mit 62,1 Prozent zum Nachfolger Laschets bestimmt worden. Die Wahl auf dem Parteitag galt deshalb als Formsache.
Merz ist der dritte CDU-Vorsitzende innerhalb von gut drei Jahren. Dies, nachdem die damalige Kanzlerin Angela Merkel 2018 angekündigt hatte, sich nach 18 Jahren vom Parteivorsitz zurückzuziehen. Bei zwei früheren Anläufen auf den Parteivorsitz hatte der Wirtschaftsexperte verloren; im Dezember 2018 gegen Annegret Kramp-Karrenbauer und im Januar 2021 gegen Laschet.
Christlich Demokratische Union Deutschlands: Führungsspitze komplett neu
Die CDU wollte als Konsequenz aus dem Desaster bei der Bundestagswahl auch ihre komplette weitere Führungsspitze neu wählen. Damals erreicht die Partei das historisch schlechtesten Ergebnis von 24,1 Prozent. Der Bundestagsabgeordnete und frühere Berliner Sozialsenator Mario Czaja wurde zum Generalsekretär gewählt. Er soll für den Wirtschaftsexperten Merz den Arbeitnehmerflügel abdecken.
Erstes Treffen der neuen Führung für Samstag geplant
Für die übrigen sieben Posten im Parteipräsidium kandidieren acht Frauen und Männer. Darunter die Vorsitzende der Frauen Union, Annette Widmann-Mauz, sowie der bisherige Vize-Parteichef und frühere Gesundheitsminister Jens Spahn.
Von den insgesamt 54 Bewerbern für die Führungsgremien ist die Hälfte weiblich.
Merz will die neu gewählte Führungsspitze schon am Samstagnachmittag erstmals um sich versammeln. Offiziell sind die konstituierenden Sitzungen der neuen Führungsgremien für den 7. Februar geplant.