CSU-Politiker Weber erwägt Kandidatur für Vorsitz des EU-Parlaments
Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber erwägt eine Kandidatur um das Amt des EU-Parlamentspräsidenten.
Das Wichtigste in Kürze
- Entscheidung «nicht vor September».
Er wolle im Herbst entscheiden, ob er als Nachfolger des sozialdemokratischen Amtsinhabers David Sassoli kandidiere, sagte Weber der «Augsburger Allgemeinen» (Samstagsausgabe). «Wenn ich mich zur Wahl stelle, dann möchte ich natürlich auch gewählt werden», fügte der stellvertretende CSU-Chef hinzu.
«Ob ich kandidiere, ist aber völlig offen», betonte Weber. Seine Entscheidung werde «nicht vor September» fallen.
«Es gibt in der Fraktion eine hohe Erwartungshaltung», sagte der Fraktionschef der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP). Die Wahl Sassolis und eine Übergabe des Parlamentspräsidentenamts an die EVP in der zweiten Hälfte der fünfjährigen Legislaturperiode war 2019 Teil einer Absprache der EU-Staats- und Regierungschefs über die aktuelle Führung der Europäischen Union. Damals war Weber im Rennen um den Vorsitz der EU-Kommission der CDU-Politikerin Ursula von der Leyen unterlegen.
Weber wies gegenüber der «Augsburger Allgemeinen» Spekulationen über einen Wechsel nach München oder Berlin zurück. Zugleich lobte er den europapolitischen Kurs von CSU-Chef Markus Söder. Der bayerische Ministerpräsident vertrete «heute die CSU, die ich mir schon vor Jahren gewünscht habe ? mit einem wieder eindeutig pro-europäischen Kurs und einer scharfen Abgrenzung zur rechtspopulistischen AfD».