Deeskalation im Ukraine-Krieg: Macron sucht Gespräch mit Putin
Das Wichtigste in Kürze
- Macron drängt im Ukraine-Konflikt auf ein Treffen mit Putin.
- Der französische Präsident will einen Weg der Deeskalation vorschlagen.
- Das Gespräch soll in den kommenden Tagen stattfinden.
Im angespannten Ukraine-Krieg will Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron dem russischen Präsidenten Wladimir Wladimirowitsch Putin einen Weg der Deeskalation vorschlagen. Ein Gespräch der beiden soll in den kommenden Tagen stattfinden. Wie es aus Élyséekreisen hiess nach Kremlangaben noch bis Ende der Woche. Ein genaues Datum gebe es aber noch nicht.
Macron glaube, dass es Raum für Diplomatie und eine Entschärfung des Konflikts gebe. Gleichzeitig wolle er aber klarmachen, dass militärische Handlungen Russlands gegen die Ukraine sehr ernste Konsequenzen nach sich zögen.
Westliche Staaten sind besorgt
Die westlichen Staaten sind besorgt, dass der Konflikt mit einem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine militärisch eskalieren könnte. Moskau bestreitet, dass es solche Pläne gibt.
Eine Deeskalation von russischer Seite könnte Élyséekreisen auf verschiedenen Wegen geschehen. Ein gutes Signal wäre es demnach etwa, wenn humanitäre Massnahmen ausgehandelt werden. Zudem sollen die kremltreuen Separatisten dazu ermuntert werden, mit der Ukraine über den Status des Donbass zu verhandeln.
Gleichzeitig könnten auch eine Verringerung des Militäraufgebots oder eine öffentliche Erklärung der russischen Behörden zu ihren Intentionen die Situation entspannen. Nicht zuletzt könne Frankreich sich als Zeichen der Deeskalation auch Zurückhaltung vorstellen, also etwa ein Ausbleiben von Hackerangriffen.
Frankreich im Dialog mit Deutschland
Frankreich setzt für die Lösung des Konflikts auf zahlreiche Dialogformate. Am Dienstagabend trafen sich der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz und Macron, um sich zu dem Thema auszutauschen. Sie beredeten zudem, welche Schritte im Falle einer Eskalation ergriffen werden müssten. Für heute (Mittwoch) sind in Paris Gespräche auf Beraterebene im Normandie-Format, mit Vertretern Russlands, der Ukraine, Frankreichs und Deutschlands, angesetzt.
Frankreich und Deutschland vermitteln in dem seit 2014 andauernden Konflikt. Ihr 2015 in Minsk vereinbarter Friedensplan liegt aber auf Eis. Bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und kremltreuen Separatisten in der ukrainischen Region Donbass wurden mehr als 14 000 Menschen getötet. Dies laut UN-Schätzungen.