Demokratische Präsidentschaftsbewerber greifen Trump kollektiv an
In grosser Einigkeit haben die demokratischen Präsidentschaftsbewerber bei der 4. TV-Debatte für ein Impeachment gegen US-Präsident Donald Trump plädiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der TV-Debatte der Präsidentschaftsanwärter wurde viel über Trump diskutiert.
- Die Demokraten stellen sich in grosser Einigkeit hinter ein geplantes Impeachment.
- Der frühere Vizepräsident Joe Biden wehrte sich gegen Vorwürfe in der Ukraine-Affäre.
Bei der Fernsehdebatte griffen die führenden Präsidentschaftsanwärter der Demokraten Donald Trump in der Nacht zu Mittwoch scharf an. Der frühere US-Vizepräsident Joe Biden und der linke Senator Bernie Sanders nannten Donald Trump bei der Debatte im US-Bundesstaat Ohio den «korruptesten Präsidenten in der Geschichte des Landes».
Die Senatorin Kamala Harris kritisierte, Trump sei nicht nur korrupt, sondern zutiefst unpatriotisch. Die linke Senatorin Elizabeth Warren, die gemeinsam mit Biden unter den demokratischen Bewerbern in Umfragen an der Spitze liegt, beklagte, Trump habe wiederholt gegen Gesetze verstossen. Sie mahnte, es gehe um die Zukunft des Landes.
Elizabeth Warren on questions about her age in taking on President Trump: "I will outwork, out-organize and outlast anyone, and that includes Donald Trump, Mike Pence, or whoever the Republicans get stuck with" #DemDebate pic.twitter.com/cbRzJG1p4a
— CNN Politics (@CNNPolitics) October 16, 2019
Warren war es dann auch, die in der CNN-Debate am meisten Sendezeit erhielt. Sie lag mit 18 Minuten rund vier Minuten vor ihrem direkten Konkurrenten Joe Biden.
Here's who talked the most during the #DemDebate as of 10:30p ET. https://t.co/MpAPAmsqJO
— CNN Politics (@CNNPolitics) October 16, 2019
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Ukraine-Affäre im Mittelpunkt
Die US-Demokraten im Repräsentantenhaus führen Untersuchungen, die zu einem Amtsenthebungsverfahren gegen Trump führen könnten. Sie werfen Trump vor, sein Amt missbraucht zu haben - mit dem Ziel, dass sich eine ausländische Regierung zu seinen Gunsten in den Wahlkampf einmischt.
Trump hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat zu Ermittlungen ermuntert, die Trumps Rivalen Joe Biden und dessen Sohn Hunter schaden könnten. Trump will bei der Präsidentschaftswahl 2020 wieder kandidieren.
Er wirft Bidens Sohn Hunter vor, dieser habe sich geschäftlich in der Ukraine auf unlautere Weise bereichert - durch einen hoch bezahlten Posten im Aufsichtsrat eines Energieunternehmens. Joe Biden beschuldigt er wiederum, dieser habe seine Position als US-Vizepräsident vor Jahren ausgenutzt, um seinen Sohn vor strafrechtlichen Ermittlungen in der Ukraine zu schützen. Biden bestreitet das vehement.
Joe Biden verteidigt sich und seinen Sohn
Auch bei der TV-Debatte beteuerte Biden: «Mein Sohn hat nichts Unrechtes getan. Ich habe nichts Unrechtes getan.» Weiteren Nachfragen zu möglichen eigenen Verfehlungen in dem Fall wich er allerdings mehrfach aus und versuchte stattdessen, die Aufmerksamkeit auf Trump zu leiten: «Es geht hier um Trumps Korruption. Darauf sollten wir uns konzentrieren.»
Joe Biden: "My son did nothing wrong. I did nothing wrong" #DemDebate https://t.co/xUxMqWHhoz pic.twitter.com/JbDVf1281s
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Bidens Sohn Hunter hatte kurz vor der Fernsehdebatte allerdings eingeräumt, Fehler bei der Einschätzung seiner früheren beruflichen Tätigkeiten begangen zu haben. Er habe nicht vorausgesehen, wie die Kritiker seines Vaters seine geschäftlichen Aktivitäten in der Ukraine wie auch in China gegen diesen einsetzen würden, sagte Hunter Biden dem Sender ABC News.
«Ich habe einigen sehr unmoralischen Leuten Gelegenheit gegeben, auf illegale Weise zu versuchen, meinem Vater zu schaden.» Der Biden-Sohn bestritt jedoch jegliche illegale oder unethische Aktivitäten.