Deutsche fordern Aufklärung der Korruptionsvorwürfe von Moskau

AFP
AFP

Deutschland,

Nach der Festnahme von Alexej Nawalny sorgen Korruptionsvorwürfe gegen Wladimir Putin für Aufsehen. Die Deutschen fordern eine sofortige Aufklärung.

nawalnj putin
Alexej Nawalny (l.) und Wladimir Putin. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • In der vergangenen Woche wurden Korruptionsvorwürfe gegen Wladimir Putin laut.
  • Der Präsident soll seine Luxus-Hütte angeblich mit Bestechungsgelder finanziert haben.
  • In Deutschland fordert man eine sofortige Aufklärung.

Der Koordinator der Bundesregierung für die zivilgesellschaftlichen Beziehungen mit Russland, Johann Saathoff (SPD) äussert Kritik. Er fordert von der Regierung in Moskau Aufklärung zu den gegen Präsident Wladimir Putin erhobenen Korruptionsvorwürfen.

Saathoff sagte der «Saarbrücker Zeitung»: «Wenn die Vorwürfe nicht zutreffen sollten, kann die russische Regierung das ja ihren Bürgern gegenüber aufklären, statt sie festzunehmen.»

Putin soll Luxus-Palast mit Bestechungsgeldern finanziert haben

Das Team des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny hatte in der vergangenen Woche eine Recherche über einen Luxus-Palast am Schwarzen Meer veröffentlicht. Dieser soll angeblich dem russischen Präsidenten gehören und durch Bestechungsgelder finanziert worden sein.

Putin habe die Korruptionsbekämpfung in der Vergangenheit immer als sein Ziel benannt, sagte Saathoff. «Hier wäre jetzt eine gute Gelegenheit, das im Konkreten darzustellen.» Der SPD-Politiker verteidigte das Demonstrationsrecht und kritisierte das Vorgehen der russischen Sicherheitskräfte. «Friedliche Demonstranten müssen friedlich demonstrieren dürfen.»

Ukraine Konflikt
Polizisten gehen in Moskau gegen die Demonstranten vor. - Keystone

Der Russland-Beauftragte sprach sich zugleich gegen neue Sanktionen aus. «Wirtschaftsbeziehungen abzubrechen, sobald es politisch schwierig wird, löst die Probleme nicht», sagte Saathoff. Forderungen, wegen der Verhaftung Nawalnys die Gaspipeline Nord Stream 2 zu stoppen, lehnte er ebenfalls ab. «Beide Themen haben nichts miteinander zu tun.»

Der Vorsitzende der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Manfred Weber, kritisierte die am Samstag erfolgten Massenfestnahmen in Russland als «nicht akzeptabel.» Nawalny und die «friedlichen Demonstranten» müssten umgehend freigelassen werden.

Dies forderte der CSU-Politiker im Gespräch mit dem «RedaktionsNetzwerk Deutschland» (RND): «Dass die russische Führung versucht, mit den aufkeimenden Protesten kurzen Prozess zu machen und tausende Demonstranten festnehmen liess, ist inakzeptabel.»

Beim Geld ansetzen

Weber forderte, die EU-Aussenminister dürften sich in dieser Lage nicht «wegducken und es bei allgemeinen Appellen belassen». Die EU müsse dort ansetzen, «wo es dem System Putin wirklich wehtut, beim Geld.» Geldströme von Putins Gefolgsleuten im Ausland müssten unterbrochen werden, so der CSU-Politiker. Ebenso müsse ein Stopp der umstrittenen Pipeline Nord Stream 2 «auf dem Tisch bleiben».

Bei den landesweiten Protesten waren nach Angaben von Bürgerrechtlern am Samstag rund 3500 Menschen festgenommen worden.

Kommentare

Weiterlesen

1 Interaktionen
Moskau
moskau
23 Interaktionen
Moskau
16 Interaktionen
Nawalny-Festnahme
d
Riesige Auswahl

MEHR IN POLITIK

Parlament
2 Interaktionen
Nach Kontroverse
Gemeinderat Zürich
1 Interaktionen
Zürich
Frankreichs Aussenminister Jean-Noël Barrot
3 Interaktionen
Aussenminister
Tram Affoltern
Zürich

MEHR AUS DEUTSCHLAND

München
David Chipperfield
2 Interaktionen
Architekt
Karl Lauterbach
13 Interaktionen
Unterstützung
Nintendo Switch 2
Konsole