Downing Street bestätigt Gespräch mit «Times» über Johnson-Bericht

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Grossbritannien,

Ein Bericht über Boris Johnson und seine Frau Carrie Johnson von der «Times» sorgt gerade für Diskussionen in Grossbritannien.

Boris Johnson
Boris Johnson ist als Parteichef der britischen Konservativen zurückgetreten – will aber vorerst Premierminister bleiben. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die britische Regierung stand vor & nach der Veröffentlichung in Kontakt mit der «Times».
  • Der kontroverse Artikel taucht in der Online-Ausgabe nicht mehr auf.

Nach einem kontroversen Bericht über Premierminister Boris Johnson und seine Frau Carrie Johnson hat die britische Regierung bestätigt, mit der «Times» vor und nach der Veröffentlichung des Berichts in Kontakt gewesen zu sein. Die Zeitung hatte am Wochenende in ihrer ersten Print-Ausgabe berichtet, Johnson habe Carrie Symonds – heute Johnson – 2018 als Stabschefin im Aussenministerium anstellen wollen, dem er als Minister vorstand. In späteren Auflagen der Print- sowie der Online-Ausgabe der «Times» tauchte der Artikel nicht mehr auf.

In einem Briefing mit Journalisten gab Downing Street am Montag zu, vor und nach der Veröffentlichung mit der Zeitung in Kontakt gewesen zu sein. Wer genau mit wem gesprochen habe, wollte der Sprecher nicht genauer erläutern. Johnson selbst sei jedoch nicht in die Gespräche involviert gewesen. Es sei Sache der Medien und Journalisten, zu entscheiden, worüber sie berichteten. Allerdings sei der Einstellungsversuch bereits zuvor dementiert worden. Mehreren Medien zufolge soll Carrie Johnsons Sprecherin den Einstellungsversuch als unwahr bezeichnet haben.

Autor stehe noch immer hinter der Geschichte

Der Autor des Berichts, der langjährige britische Journalist Simon Walters, sagte dem «Guardian» hingegen, er stehe noch immer hinter seiner Geschichte. Keiner der Betroffenen habe den Bericht öffentlich dementiert. Auch im Hintergrund habe Downing Street das ihm gegenüber nicht getan. Der Verlag News UK gab zunächst keine Erklärung zum plötzlichen Verschwinden des Artikels ab.

Boris Johnson steht innenpolitisch nach einer Affäre um verbotene Lockdown-Partys in seinem Amtssitz enorm unter Druck. Bei einem Misstrauensvotum sprachen sich kürzlich 148 von 359 konservativen Abgeordneten aus seinen eigenen Reihen gegen ihn aus. Bei anstehenden Nachwahlen drohen der Tory-Partei herbe Niederlagen.

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