Ermittlungen in Indonesien nach dschihadistischer Attacke ausgeweitet
Nach einem offenbar dschihadistisch motivierten Messerangriff auf Indonesiens Sicherheitsminister Wiranto haben indonesische Ermittler am Freitag nach weiteren Verdächtigen gefahndet.

Das Wichtigste in Kürze
- Zustand von Sicherheitsminister Waranto nach Notoperation stabil.
Nachdem die Polizei zwei Mitglieder der Islamistengruppe Jamaah Anshurat Daulah (Jad) vor Ort festgenommen hatte, ordnete der indonesische Präsident Joko Widodo am Donnerstag an, Polizei und Geheimdienst sollten nach weiteren Verdächtigen des extremistischen Netzwerks fahnden.
Die Polizei hatte nach der Tat einen 31-jährigen Mann und eine 21-jährige Frau festgenommen, die nach Angaben des indonesischen Geheimdiensts der Islamistengruppe Jad angehören. Jad gilt als Unterstützer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS). Medienberichten zufolge sollen sie miteinander verheiratet sein. Der Mann stand den Berichten zufolge bereits vor der Tat unter Beobachtung des Geheimdienstes.
Der 72-jährige Wiranto war am Donnerstag angegriffen und schwer am Bauch verletzt worden, als er aus einem Fahrzeug in der Stadt Pandeglang auf der indonesischen Hauptinsel Java stieg. Er wurde nach der Attacke notoperiert und später per Hubschrauber in die Hauptstadt Jakarta gebracht. Zuletzt war sein Zustand den Behörden zufolge stabil. Drei weitere Menschen wurden bei dem Angriff verletzt, jedoch nicht lebensgefährlich.
Der frühere Militärchef und ehemalige Präsidentschaftskandidat Wiranto ist eine der wichtigsten politischen Persönlichkeiten Indonesiens. Ihm werden seit langem Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Unabhängigkeitsreferendums in Osttimor 1999 vorgeworfen. Bereits im Mai waren er und drei weitere hochrangige Regierungsvertreter nach Polizeiangaben einem Anschlag entgangen.