Eskaliert der Krieg? Kreml schickt Raketenwarnung an den Westen
Russland setzt eine neue Rakete ein und warnt vor Eskalation im Krieg. Der Kreml rechtfertigt den Angriff als Reaktion auf westliche Waffenlieferungen.
Russland hat eine neue Mittelstreckenrakete auf die ukrainische Stadt Dnipro abgefeuert. Der Kreml will diesen Angriff als erneute Warnung verstanden wissen, wie unter anderem der «Tagesspiegel» berichtet.
«Die russische Seite hat ihre Fähigkeiten klar demonstriert», erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow laut «Tagesspiegel». Der Beschuss sei eine Folge «rücksichtsloser Entscheidungen» westlicher Länder.
Diese lieferten der Ukraine Raketen und erlaubten deren Einsatz gegen russisches Territorium. Russland habe darauf reagieren müssen, so Peskow.
Putins nukleare Drohung
Die eingesetzte Rakete setzte laut Videos sechs Sprengköpfe über Dnipro frei. Wladimir Putin bestätigte in einer Videoansprache, dass diese nicht nuklear geladen waren.
Doch seine Worte enthielten laut «Tagesschau» eine klare atomare Drohung. Putin deutete an, dass Russland die Rakete vom Typ Oreschnik auch atomar bestücken könnte.
Peskow geht davon aus, dass Putins Botschaft in Washington angekommen sei. Der Kremlsprecher bestätigte zudem, dass die USA kurz vor dem Raketenstart informiert wurden.
Internationale Reaktionen auf US-Entscheidung
Die Verbündeten der Ukraine begrüssen die Entscheidung der USA, Waffen mit grosser Reichweite zum Einsatz auf Ziele in Russland freizugeben. Der Kreml wirft der US-Regierung hingegen vor, «Öl ins Feuer» zu giessen.
Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock unterstützt die US-Entscheidung mit Blick auf den Krieg. «Bei Selbstverteidigung (...) geht es darum, dass man nicht abwartet, bis die Rakete über die Grenze fliegt», zitiert «Tagesschau».
Debatte um Waffenlieferungen
Die Grünen wären zu «Taurus»-Lieferungen an die Ukraine bereit, Bundeskanzler Scholz lehnt dies bisher mit Verweis auf Eskalationsrisiken ab. Die Union unterstützt hingegen den Einsatz weitreichender Raketen gegen bestimmte Ziele in Russland.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, forderte im ARD-Morgenmagazin das Ende aller bestehenden Beschränkungen für den Waffeneinsatz. Russische Flughäfen und Munitionsdepots «müssen, können und dürfen nach Völkerrecht angegriffen werden», so Makeiev.
Krieg nach Dnipro-Bombardement vor Eskalation?
Der fragliche Beschuss der ukrainischen Grossstadt Dnipro hat international für Aufsehen gesorgt. Russland setzte im Krieg eine neue Mittelstreckenrakete ein, die mehrere Sprengköpfe freisetzte.
Putin bestätigte den Angriff und drohte indirekt mit nuklearer Eskalation. Westliche Verbündete der Ukraine verurteilten den Angriff scharf.
Die USA erlaubten daraufhin der Ukraine den Einsatz weitreichender Waffen auf russischem Gebiet. Der Kreml warnte vor weiteren Vergeltungsschlägen, sollte der Westen seine Unterstützung für Kiew fortsetzen.