EU-Handelskommissar Phil Hogan tritt zurück
Der EU-Handelskommissar Phil Hogan hat wegen eines Verstosses gegen die Corona-Regeln seinen Rücktritt bei Ursula von der Leyen eingereicht.
Das Wichtigste in Kürze
- EU-Handelskommissar Phil Hogan hat seinen Rücktritt eingereicht.
- Der 60-Jährige stand wegen mehreren Corona-Verstössen in der Kritik.
- So versäumte er beispielsweise eine zweiwöchige Quarantäne.
«Es wurde immer deutlicher, dass die Kontroverse um meinen kürzlichen Besuch in Irland zu einer Ablenkung meiner Arbeit als EU-Kommissar wurde», erklärte Hogan am Mittwochabend. Der 60-jährige Ire hatte im Zuge einer Reise in seine Heimat bei einem Abendessen der Golfgesellschaft gegen die Corona-Auflagen verstossen.
Der sogenannte Golfgate-Skandal führte in Irland bereits zu einer Reihe von Politiker-Rücktritten. Unter anderem legte die Landwirtschaftsministerin ihr Amt nieder.
Quarantäne versäumt
Hogan hatte laut einer Erklärung der irischen Regierung nach seiner Ankunft in Irland eine zweiwöchige Quarantäne versäumt und ausserdem gegen Reisebeschränkungen innerhalb des Landes verstossen.
Darüber hinaus nahm er am 19. August an einem parlamentarischen Golfclub-Dinner teil. Damit verstiess er gegen die nur 24 Stunden zuvor verhängten verschärften Corona-Beschränkungen für Versammlungen. Hogan entschuldigte sich am Dienstag für sein Verhalten. Zuvor hatte er sich jedoch geweigert, sein Fehlverhalten einzuräumen.
Der irische Premierminister Micheal Martin hatte am Mittwoch nochmals den Druck erhöht und seinen Ärger zum Ausdruck gebracht: Die Regierung sei verärgert über «das Ausmass, in dem der Kommissar das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Einhaltung der Gesundheitsrichtlinien untergraben hat», sagte er.
EU-Kommissionschefin von der Leyen nahm Hogans Rücktritt an. Sie sei «dankbar für Hogans unermüdliche Arbeit», schrieb sie am Mittwoch auf Twitter.