EU verurteilt Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela scharf
Die Europäische Union hat die Ausweisung des deutschen Botschafters aus Venezuela scharf verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Auswärtiges Amt verschärft Sicherheitshinweise.
Die EU «drückt ihre volle Solidarität mit Deutschland aus», erklärte die EU-Aussenbeauftragte Federica Mogherini am Donnerstag. Die Ausweisung des Botschafters trage zur Eskalation der Lage bei und «untergräbt einen politischen Ausweg aus der Krise», hiess es weiter. Die EU wiederhole «ihre Bereitschaft, mit allen angemessenen Mitteln auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren».
Venezuela hatte den deutschen Botschafter Daniel Kriener am Mittwoch wegen des Vorwurfs der Einmischung in innere Angelegenheiten und Unterstützung der Opposition zur unerwünschten Person erklärt. Das venezolanische Aussenministerium forderte den Botschafter auf, das Land binnen 48 Stunden zu verlassen. Kriener hatte den von estnahme bedrohten venezolanischen Oppositionsführer Juan Guaidó am Montag bei dessen Rückkehr nach Caracas mit anderen Diplomaten am Flughafen begrüsst.
Mogherini hatte in einer ersten Reaktion noch ihre Hoffnung ausgedrückt, Venezuela werde die Entscheidung überdenken und die Rücknahme der Ausweisung gefordert.
Das Auswärtige Amt in Berlin verschärfte unterdessen seine Reise- und Sicherheitshinweise für Venezuela. In den am Donnerstag aktualisierten Hinweisen wird von Reisen in das südamerikanische Krisenland abgeraten. Deutschen Staatsangehörigen wird empfohlen, eine Ausreise aus Venezuela zu erwägen. Die weitere Entwicklung der Lage sei nicht absehbar.
In Venezuela tobt seit Wochen ein Machtkampf zwischen dem linksnationalistischen Präsidenten Nicolás Maduro und Oppositionsführer Juan Guaidó, der sich vor einem Monat zum Übergangspräsidenten erklärt hatte. Guaidó will Maduro aus dem Amt drängen und Neuwahlen organisieren.