Ex-IS-Unterstützerin im niedersächsischen Celle zu Bewährungsstrafe verurteilt
Eine 30-jährige frühere Unterstützerin der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) ist im niedersächsischen Celle zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden.
Das Wichtigste in Kürze
- Vorwurf der Betätigung als «Heiratsvermittlerin» im Prozess nicht bestätigt.
Das dortige Oberlandesgericht (OLG) sah es in seiner Entscheidung vom Donnerstagabend nach eigenen Angaben als erwiesen an, dass die Angeklagte ihren Ehemann 2014 zum IS nach Syrien begleitet und ihn dann bei seinen Aktivitäten für die Terrororganisation unterstützt hatte.
Hinreichende Beweise dafür, dass die Beschuldigte sich zugleich systematisch als «Heiratsvermittlerin» für den IS betätigte und Frauen aus Deutschland nach Syrien lotsen wollte, ergaben sich laut Gericht während der Verhandlung allerdings nicht. Dies war ursprünglich ebenfalls angeklagt. Nachdem sich dieser Vorwurf ersichtlich nicht erhärten liess, wurde er schon während des Prozesses mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft fallengelassen.
Die 30-Jährige hatte dem Ergebnis des Prozesses zufolge während ihrer Zeit in Syrien lediglich versucht, ihre eigene Schwester zur Heirat eines IS-Kämpfers zu bewegen. Die Angeklagte gestand die gegen sie erhobenen Vorwürfe vor Gericht und sagte sich laut Mitteilung des Gerichts vom Freitagmorgen inzwischen «glaubhaft» vom IS los. Dies waren nach Angaben der Richter auch wesentliche Gründe dafür, die Haftstrafe gegen sie zur Bewährung auszusetzen.