Ex-Regierungschefs gehen in Guinea-Bissau in Stichwahl um Präsidentenamt
Zwei ehemalige Regierungschefs, Domingos Simões Pereira und Umaro Sissoco Emba, gehen nach der Präsidentschaftswahl in Guinea-Bissau in die Stichwahl.
Das Wichtigste in Kürze
- Domingos Simões Pereira und Umaro Sissoco Embaló treten am 29. Dezember zur Stichwahl an.
- Der bisherige Präsident José Mario Vaz landete nur auf Platz vier.
Der bisherige Präsident José Mario Vaz landete nur auf Platz vier, wie die Wahlkommission des westafrikanischen Landes am Mittwoch mitteilte. Domingos Simões Pereira und Umaro Sissoco Embaló treten am 29. Dezember zur Stichwahl an.
Der 56-jährige Pereira erhielt in der ersten Wahlrunde 40,13 Prozent der Stimmen. Er gehört der Unabhängigkeitspartei PAIGC an, die im März die Parlamentswahlen gewonnen hatte. Im Wahlkampf hatte er insbesondere versprochen, sich gegen die Übermacht der korrupten Eliten und für die verarmte Bevölkerung einzusetzen. Diese leidet unter anderem unter einer hohen Arbeitslosigkeit.
12,41 Prozent für bisherigen Präsidenten
Embaló kam auf 27,65 Prozent der Stimmen. Der 47-Jährige ist Mitglied der Oppositionspartei Madem, die sich von der PAIGC abgespalten hatte. Auf dem dritten Platz landete Nuno Gomes Nabiam, Chef der kleinen Partei APU-PDGB, mit 13,16 Prozent.
Nur 12,41 Prozent stimmten für den bisherigen Präsidenten Vaz. Er war als unabhängiger Kandidat angetreten, nachdem er aus der PAIGC ausgeschlossen worden war.
Die Bürger hoffen auf ist von Instabilität, Gewalt und Drogenhandel gebeutelt. Vaz' Präsidentschaft war von politischer Instabilität geprägt.
Krisengeplagtes Land
Ein Jahr nach seinem Amtsantritt im Jahr 2014 entliess er den damaligen Regierungschef Pereira. In den darauffolgenden Jahren folgten zahlreiche weitere Entlassungen von Premierministern und weiteren Regierungsmitgliedern.
Seit seiner Unabhängigkeit von Portugal im Jahr 1974 gab es in Guinea-Bissau vier Staatsstreiche, zahlreiche Politiker wurden getötet. Vaz war der erste Präsident seit 25 Jahren, der eine volle Amtszeit beenden konnte. Guinea-Bissau zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Zwei Drittel der 1,8 Millionen Einwohner verfügen über weniger als zwei Dollar (1,80 Euro) pro Tag.