Faeser spricht nach Amoklauf in Hamburg von «notwendigen Änderungen» im Waffengesetz
Bundesinnenminister Nancy Faeser hat nach dem Amoklauf in Hamburg mit acht Toten auf eine Verschärfung des Waffengesetzes gepocht.
Das Wichtigste in Kürze
- Innenministerin will Gesetzentwurf nach «Lücken» abklopfen.
Die furchtbare Tat zeige, «wie notwendig Änderungen» im Waffengesetz seien, sagte Faeser am Freitag in den ARD-«Tagesthemen». Über den von ihr im Januar vorgelegten Entwurf für ein schärferes Waffenrecht sagte Faeser, diesen müsse man angesichts der Tat «sicher diskutieren» und überprüfen, ob dieser zu erweitern wäre.
Bei dem Schusswaffenangriff in einer Hamburger Kirche der Zeugen Jehovas waren am Donnerstagabend acht Menschen erschossen und mehrere weitere Menschen schwer verletzt worden. Der mutmassliche Täter Philipp F. nahm sich das Leben. F. war als Sportschütze registriert und besass die mutmassliche Tatwaffe, eine halbautomatische Pistole, legal.
In Faesers Gesetzentwurf ist ein Verbot von kriegswaffenähnlichen, halbautomatischen Waffen für Privatleute vorgesehen. Die Tatwaffe würde allerdings nicht unter das Verbot fallen.
Die Bundesregierung müssen erneut «an das Gesetz gehen und schauen, gibt es noch Lücken», sagte die Innenministerin. Im Waffengesetz solle beim Antrag auf eine Waffenbesitzkarte künftig überprüft werden, «ob jemand psychologisch geeignet ist».
Faeser besuchte am Freitag den Tatort in Hamburg und sprach Opfern und Angehörigen ihr Mitgefühl aus. Faeser sprach auch mit beteiligten Einsatzkräften und bedankte sich bei ihnen für ihren Einsatz. Die Ministerin sei «tief beeindruckt» davon gewesen, «wie dieser Einsatz funktioniert hat», erklärte das Innenministerium im Online-Dienst Twitter. Indem Polizei und Spezialeinsatzkräfte so schnell vor Ort gewesen seien, hätten sie vielen Menschen das Leben gerettet, hiess es.