Frankreich reagiert gespalten auf Melonis Wahlsieg in Italien
Frankreich hat gespalten auf den Wahlsieg der Rechten in Italien reagiert.
Das Wichtigste in Kürze
- Premierministerin Borne pocht auf Respekt vor dem Recht auf Abtreibung.
«Wir werden (...) darauf achten, dass die Menschenrechte eingehalten werden, dass Andersdenkende respektiert werden, dass insbesondere das Recht auf Abtreibung respektiert wird», sagte Premierministerin Elisabeth Borne am Montag dem Fernsehsender BFM. Französische Rechtsaussen-Politiker hingegen zeigten sich erfreut über das gute Abschneiden der ultrarechten Partei Fratelli d'Italia (FDI) von Giorgia Meloni.
Der rechtsextreme Ex-Präsidentschaftskandidat Eric Zemmour erinnerte daran, dass Melonis Partei vor vier Jahren noch bei vier Prozent gelegen habe. «Wir sehen diesen Sieg als Beleg dafür, dass es möglich ist, an die Macht zu kommen», betonte er am Montag. «Es ist nach Schweden der zweite Sieg einer rechten Union, die die Frage nach der Identität eint», betonte er.
Die rechtspopulistische Fraktionschefin Marine Le Pen gratulierte Meloni dazu, dass sie «den anti-demokratischen und arroganten Drohungen der Europäischen Union widerstanden» habe. «Das italienische Volk hat entschieden, sein Schicksal in die Hand zu nehmen, indem es eine patriotische und souveränistische Regierung gewählt hat», schrieb sie auf Twitter.
Von Präsident Emmanuel Macron war am Montagmorgen zunächst nichts zum Ausgang der Wahl in Italien zu hören.
Hochrechnungen zufolge erhielt Meloni mit ihrer Rechtsaussen-Partei FDI bei der Parlamentswahl am Sonntag rund ein Viertel der Stimmen und wird damit stärkste Kraft. Meloni könnte somit die erste Frau an der Spitze einer italienischen Regierung werden. Aufgrund des komplizierten Wahlsystems dürfte ihr Wahlbündnis in beiden Parlamentskammern die absolute Mehrheit der Sitze erhalten.