Der französische Präsident Emmanuel Macron hat in einem Interview die Nato heftig kritisiert. Er nannte das Verteidigungsbündnis sogar «hirntot».
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Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, äussert sich bei einer Pressekonferenz zum Abschluss des Nato-Gipfels. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der französische Präsident Macron hat die Nato mit deutlichen Worten kritisiert.
  • Besonders die Haltung der USA und der Angriff der Türkei in Syrien stört ihn.
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Zustand der Nato mit drastischen Worten kritisiert. Das Verteidigungsbündnis sei «hirntot», sagte Macron dem britischen Wirtschaftsmagazin «Economist» in einem Interview, das am Donnerstag veröffentlicht wurde. Es gebe bei strategischen Entscheidungen keine Koordinierung zwischen den Nato-Ländern und den USA.

«Wir sind Zeugen eines Angriffs eines anderen Nato-Partners, der Türkei, ohne Abstimmung, in einer Region, in der unsere Interessen auf dem Spiel stehen», sagte Macron zur türkischen Militäroffensive in Nordsyrien, die von Nato-Verbündeten massiv kritisiert worden war.

Europa soll sich selber verteidigen

Macron warnte zudem die europäischen Länder, dass diese sich nicht mehr auf die USA verlassen könnten. In dem Gespräch, das nach Angaben des Magazins bereits Ende Oktober geführt wurde, zweifelte Macron offen an, ob ein Angriff auf ein Nato-Mitglied heute als Angriff auf alle betrachtet würde.

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Frankreich zweifelt an der US-Unterstützung. - dpa

Operativ funktioniere die Zusammenarbeit zwar gut. Die Nato müsse im Lichte des Engagements der Vereinigten Staaten aber neu bewertet werden.

Europa stehe am Rande des Abgrunds und laufe Gefahr, nicht mehr selbst über sein Schicksal bestimmen zu können. Es müsse aufwachen und sich selbst mehr um seine eigene Verteidigung kümmern, sagte Macron.

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