Grüne fordern von Merkel die Entlassung des Afrika-Beauftragten

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Deutschland,

Kurz vor einem Afrika-Gipfel in Berlin haben Aussenpolitiker der Grünen Kanzlerin Angela Merkel zur Entlassung ihres Afrika-Beauftragten aufgefordert.

Angela Merkel
Altkanzlerin Angela Merkel befindet sich seit einem halben Jahr im Ruhestand. (Archivbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Angela Merkel wird aufgefordert, den Afrika-Beauftragten Günter Nooke zu entlassen.
  • Nooke werden rassistische Äusserungen zur Kolonialherrschaft in Afrika vorgeworfen.

Kurz vor einem Afrika-Gipfel mit zwölf Staats- und Regierungschefs in Berlin haben Aussenpolitiker der Grünen Kanzlerin Angela Merkel zur Entlassung ihres Afrika Beauftragten Günter Nooke aufgefordert. In einem Brief an Merkel werfen Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth und sieben weitere Parlamentarier Nooke rassistische Äusserungen zur Kolonialherrschaft in Afrika vor. Der 59-jährige frühere DDR-Bürgerrechtler und CDU-Politiker hatte vor drei Wochen in einem Interview der Berliner Tageszeitung «B.Z.» unter anderem gesagt, der Kolonialismus habe «dazu beigetragen, den Kontinent aus archaischen Strukturen zu lösen».

«Dies macht uns angesichts der Faktenlage und der immer noch laufenden Aufarbeitung der Kolonialzeit in ihrer Gesamtheit sprachlos», schreiben die Grünen-Politiker in dem Brief an Merkel, der der Deutschen-Presse-Agentur vorliegt. «Dieser Blick auf den Kontinent impliziert, die vorkolonialen afrikanischen Gesellschaften seien als Ganze «rückständig» gewesen und hätten der gewaltsamen Erlösung durch eine als fortschrittlicher postulierte europäische Zivilisation bedurft. Das ist im Kern rassistisch.» Alleine mit diesem Halbsatz disqualifiziere Nooke sich als Afrika-Beauftragter der Bundesregierung.

Nooke hatte den Rassismus-Vorwurf bereits kurz nach dem Interview zurückgewiesen. «Es liegt mir fern, in irgendeiner Weise die Verbrechen der Kolonialzeit zu relativieren», sagte er der «Süddeutschen Zeitung». «Personalisierung und Totschlagargumente wie 'Rassismus' erlauben keine sachliche Debatte und sollten nicht wiederholt werden, weil sie nicht stimmen.»

Am Dienstag empfängt Merkel elf Staats- und Regierungschefs aus Afrika im Kanzleramt, um über eine von ihr während der deutschen G20-Präsidentschaft gestarteten Initiative zur Förderung von Investitionen auf dem Nachbarkontinent Europas zu beraten. Nooke ist seit acht Jahren Afrika-Beauftragter der Bundesregierung. 

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